Lehrerbewertung: Lernsieg wehrt sich gegen Kritik
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr!
Schon im Vorfeld der offiziellen Präsentation gingen rund um die Lehrerbewertungs-App "Lernsieg" die Wogen hoch. So kritisierte etwa die Lehrergewerkschaft das Bewertungssystem scharf.
Am vergangenen Freitag wurde schließlich die Lernsieg-App vorgestellt und zum Download frei gegeben. Seither war der mittlerweile 18-jährige Gründer der App mit einer Flut an Hassnachrichten konfrontiert. Aufgrund dessen wurde die App und die dazugehörige Website am Montagabend offline genommen.
App schlecht bewertet, Lehrer positiv bewertet
Nun versuchen sich die Lernsieg-Macher in einer Aussendung zu rechtfertigen und nennen einige Zahlen zur App-Nutzung. Demnach wurde die Smartphone-Anwendung mehr als 70.000 Mal heruntergeladen. Bis Montagmittag trafen insgesamt 16.513 Bewertungen für Schulen und 127.220 Bewertungen für Lehrpersonen ein.
Während die Lernsieg-Anwendung in den App Stores vorwiegend schlecht bewertet wurde, fielen die Bewertungen für Lehrer und Schulen überwiegend positiv aus, heißt es von den Lernsieg-Machern. "Schulen erhielten durchschnittlich 3,88 Sterne, Lehrer 3,96 Sterne, was im Schulnotensystem einem 'gut' entspricht", heißt es in einer Aussendung.
Keine Auskünfte zu Hassnachrichten
Die Hassnachrichten seien vorwiegend per Mail eingegangen, wie eine Sprecherin der Lernsieg-Macher gegenüber der futurezone erklärt. Vorwiegend würden die hasserfüllten Mails von Erwachsenen ausgehen und sich direkt gegen den 18-jährigen App-Entwickler richten.
Auf die Frage, ob aufgrund der Hassnachrichten eine Strafanzeige bei der Polizei erstattet wurde, gab es keine Auskunft. Ebenso wenig wollte man gegenüber der futurezone preisgeben, aus welchem Eck die Hassnachrichten kamen, also etwa von Lehrern, Schülern oder Eltern.
Die Lernsieg-App soll jedenfalls wieder zurückkehren, erklärte die Sprecherin. Bei einem möglichen Relaunch gehe es allerdings nicht darum, die App und deren Funktionen zu verändern. Vielmehr wolle man eine Strategie ausarbeiten, wie man mit solchen Angriffen auf den App-Gründer umgehen kann. Einen Zeitplan für die neuerliche Freischaltung der App gebe es noch nicht.
Kommentare