Lokal durch Fake-Story über Menschenfleisch fast ruiniert
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Ein Fake-News-Artikel hätte beinahe ein alt-eingesessenes indisches Restaurant in London in den Ruin getrieben. In der Falschnachricht, die sich seit Anfang Mai über soziale Netzwerke rasch viral verbreitete, wurde behauptet, das Restaurant verkaufe Menschenfleisch und musste daher geschlossen werden. "Asian Restaurant shut down for using human meat", so der Titel der Falschmeldung.
Wie Buzzfeed berichtet wurden die Betreiber des betroffenen Restaurants von aufgebrachten Lesern mit hunderten Telefonanrufen und regelrecht terrorisiert. Erst als es den Restaurant-Betreibern gelang, einen erzürnten Anrufer zu beruhigen, erklärte ihnen dieser den Grund seines Ärgers. Er habe auf Facebook einen Artikel gelesen, wonach in dem Lokal Menschenfleisch zum Verzehr verkauft wird. Die Folge waren Umsatzeinbußen und ausbleibende Gäste.
Nutzergenerierte Fake-News
Gehostet war der Falschnachricht auf channel23news.com. Ein bekanntes Fake-News-Portal, das seine Nutzer dazu einlädt, eigene Falschmeldungs-Artikel zu schreiben, um damit seine Social-Media-Freunde zu trollen. Webseiten wie channel23news.com bieten dafür ein CMS-artiges Formular mit Titel, Text und Bild das - wenn befüllt und über Facebook verbreitet - einen täuschend echten Nachrichten-Artikel ergibt.
Laut dem Buzzfeed-Artikel gehört Channel23news.com zu einem Netzwerk aus Fake-News-Portalen. Dazu zählen insgesamt rund 30 derartige Websites, die gemeinsam mehr als 3000 nutzergenerierte Fake-News-Artikel hosten. Erstellt wurden die Falschnachrichten von Usern mit dem scheinbar harmlosen Ziel, seine Social-Media-Bekanntschaften reinzulegen, behaupten die Betreiber der Portale gegenüber Buzzfeed. Wie aber das Beispiel des indischen Restaurants zeigt, erkennen nicht alle Leser, dass es sich bei den Artikeln um gezielt gestreute Falschnachrichten handelt.
Es geht ums Geld
Der Mann, der hinter Channel23news.com und 18 weiteren, ähnlichen Fake-News-Portalen steckt, macht aus seinen Absichten kein Geheimnis. Er gibt gegenüber Buzzfeed an, die von ihm als Prank-Portale bezeichneten Webseiten mit dem Ziel, Geld zu verdienen eingerichtet zu haben.
Laut seinen Aussagen erstellen Nutzer Falschnachrichten hauptsächlich um damit Arbeitskollegen oder Mitschüler zu trollen. Da seine Webseiten aber für andere Anliegen missbraucht werden, habe er auch schon Artikel löschen müssen.
Die Leute würden einfach gerne auf unglaublich klingende Stories klicken, so der Betreiber der Fake-News-Portale. Ich kann nicht bestreiten, dass es mir ums Geldverdienen geht."
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