Mail statt Erpresserbrief: Entführungen werden digital
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Früher versuchten Entführer, Lösegeld mit Briefen zu erpressen und den Kontakt zu den Angehörigen des Opfers am Telefon herzustellen. Dieses Vorgehen hat sich laut Polizeiexperten grundlegend geändert. Auch Geldübergaben im Koffer gehören nach Schilderungen der Polizisten der Vergangenheit an.
„Kriminelle nutzen auch hier immer mehr die moderne Technik. Heute wird mit anonymisierten und verschlüsselten E-Mails kommunziert. Das Lösegeld fließt digital ab, zum Beispiel auf Konten im Ausland“, sagt Gerhard Böckmann von der Deutschen Hochschule der Polizei in Münster-Hiltrup. Der Experte für das Fachgebiet „Einsatzmanagement der Schwerkriminalität“ bildet Ermittler aus.
Prominente Entführungen immer seltener
Ein prominentes Entführungsopfer ist Richard Oetker - er wurde vor 40 Jahren, am 14. Dezember 1976, vom Automechaniker Dieter Zlof in der Nähe von München entführt. Nach einer Lösegeldübergabe wurde der damals 25-Jährige nach rund 47 Stunden lebensgefährlich verletzt in einem Auto im Wald gefunden.
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