McDonald’s setzt auf iPads zum Spielen
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In rund zehn McDonald`s-Filialen, darunter Wien Mitte und Wien Auhofcenter, gibt es sie schon, die iPads für Kunden. Bis Herbst sollen rund 20 weitere Filialen mit den Gadgets ausgestattet werden, insgesamt soll es iPads in 100 Filialen in ganz Österreich geben. Die Geräte liegen dabei nicht etwa auf den Tischen herum, sondern sind in einem speziellen Bereich des Schnellrestaurants fix montiert. Dank einer starren, soliden Hülle sind die iPads nur im Querformat bedienbar und können auch nicht entwendet werden.
"Wollen keine Scherereien damit haben"
Es kann damit gespielt werden, denn es sind bekannte Spiele-Apps wie Angry Birds, City Ville oder Solitaire vorinstalliert, aber auch das aktuelle Wetter oder die Nachrichten können im Browser abgerufen werden. Zusätzlich gibt es die Facebook-App am Gerät vorinstalliert. Damit die Geräte nicht unsachgemäß verwendet werden, hat Kapsch eine spezielle Software entwickelt, die es ermöglicht, dass die Geräte zentral gesteuert werden. „McDonald`s will zwar iPads für seine Kunden, aber damit keine Scherereien haben", erklärt Holger Hirmann, Mitglied der Geschäftsführung bei McDonald`s, bei einem Pressetermin am Mittwoch in Wien.
Deshalb wurde Kapsch damit beauftragt, sich eine Lösung zu überlegen, wie die Geräte kindersicher (die Inhalte werden gefiltert) und möglichst ohne Aufwand für McDonald`s-Mitarbeiter betrieben werden können. Neben einer zentralen Steuermöglichkeit wurde auch eine Art „iPad-Fernsteuerung" entwickelt, mit der Mitarbeiter die Geräte per Smartphone in den Ausgangszustand zurückversetzt werden können. Das bedeutet, dass alle Eingaben, die Kunden via Facebook, ihre privaten E-Mail-Accounts oder ihre Browser-Einstellungen getätigt haben, gelöscht werden und der Ursprungszustand wieder hergestellt wird. Kunden können diesen Prozess mit einem prominent platzierten „Remote"-Knopf auch selbst durchführen.
Fettige Finger wegwischen Aufgabe des Personals
Für das Wegwischen von fettigen Fingerabdrücken, die bei einem Fast Food-Restaurant eher die Regel als die Ausnahme sein dürften, sind allerdings nicht Kapsch-Mitarbeiter, sondern das McDonald`s-Personal verantwortlich. „Man kann die Mitarbeiter auch auffordern, ein iPad zu reinigen, wenn es voll mit Tappsern ist", erklärt Hirmann auf futurezone-Anfrage.
Zudem gibt es einen von Kapsch „eigenes entwickelten" Filter, um den Jugendschutz zu gewährleisten. Im kurzen futurezone-Browser-Test wurde, wenn man via Google nach dem Begriff „Sex" sucht, in der normalen Suche nur Inhalte wie „Sex in the City" angezeigt. Bei den Bildern sah man immerhin küssende Paare, bei der Videosuche war das „schärfste" ein GZSZ-Video auf YouTube, wo das Wort „Sex" vorkommt. Der Filter scheint also bei offensichtlichen Suchanfragen zu funktionieren.
"Keine Angst, dass Gäste sitzen bleiben"
Mit dem Konzept will McDonald`s sein Angebot für Kunden attraktiver machen. „Früher hatten wir Screens, jetzt setzen wir auf iPads, damit die Gäste länger bei uns bleiben. Wir haben dadurch aber keinerlei Befürchtungen, dass Kunden ewig in unseren Filialen bei einem Getränk sitzen bleiben", erklärt Hirmann. Obwohl bisher noch kaum damit geworben wurde, finden die iPads bei den Gästen bereits großen Anklang. „Das Angebot wird bereits gut genutzt. Der größte Datentreiber ist bisher YouTube", erklärt Jochen Borenich, COO der Kapsch BusinessCom.
„Die iPads wurden unter anderem deshalb ausgewählt, weil Apple mit dem AppStore das größte App-Angebot hat. Außerdem ist der Sicherheitsaspekt wichtig, denn dieser ist bei Apple ausgeprägter als bei Android, weil alle Apps vorher geprüft werden", so Borenich. Welche Apps es auf das Gerät schaffen, wird individuell entschieden. „Jetzt wurde ein gewisses Set-Up festgelegt, das wird laufend erweitert", so Borenich.
Keine Bestellfunktion in nächster Zeit
Neben den Apps und dem Webbrowser gibt es auch zwei McDonald`s Apps – eine davon ist ein Spiel namens „Happy Studio", die zweite ist ein Produktführer. Hier kann man alles zu den einzelnen Produkten, die es bei McDonald`s gibt nachlesen. Bestellen kann man diese allerdings vom Tisch aus nicht. „Wir haben Easy-Order-Kioske und es wird derzeit auch an einer Smartphone-Bestell-Lösung gearbeitet, die bereits aktiv getestet wird. Aber mit dem iPad bestellen ist derzeit nicht möglich, hier laufen noch keine Tests", erklärt Hirmann. Allerdings sei es „nicht auszuschließen", dass dies einmal möglich sein wird.
Die iPad-Lösung, die mit Kapsch umgesetzt wurde, soll McDonald`s-Filialen in anderen Ländern „zum Nachahmen" motivieren. Derzeit gibt es Ähnliches vor allem in französischen Filialen, doch dort gelten andere Jugendschutzbestimmungen und deswegen konnte die dortige Lösung nicht in Österreich übernommen werden. „Wir wollen jetzt als Role-Model für alle Länder agieren, die bestimmte Sicherheitsbestimmungen und Kinderschutzvorkehrungen einhalten", meint Hirmann.
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