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Irland

Mütter protestieren gegen Facebook-Verbot

Eine der Demos wird vor der Facebook-Europa-Zentrale in Dublin stattfinden – organisiert von der irischen Organisation „Anhänger des Stillens“. „Niemand würde auf die Idee kommen, Fotos von Müttern zu löschen, die ihre Babys mit dem Fläschchen füttern“, empört sich die Dublinerin Fiona Hartford. „Wenn stillende Mütter ihre Fotos mit anderen teilen wollen, sollen sie das können, ohne dass ihnen vermittelt wird, das sei obszön oder sexuell eindeutig.“

Ärger über die Facebook-Praxis gibt’s schon länger. Erstmals im Fall der Kanadierin Emma Kwasnica. Sie beklagte, dass seit ihrem Facebook-Beitritt 2008 mehr als 30 Still-Fotos auf ihrer Profilseite gelöscht wurden – und dass ihr Benutzer-Konto vier Mal gesperrt worden war, weil sie „gegen die Nutzungsbestimmungen“ verstoßen habe.

"Verstößt gegen unsere Regeln"
Diese sehen bei Facebook kein generelles Verbot von Still-Bildern vor. „Aber eine völlig freigelegte Brust und ein Baby, das nicht aktiv trinkt, so etwas verstößt gegen unsere Regeln“, verteidigt die Facebook-Zentrale ihr Vorgehen. Außerdem halte das Unternehmen nicht von sich aus Ausschau nach regelwidrigen Fotos, sondern werde erst nach Hinweisen anderer Nutzer aktiv.

Die irischen Still-Anhängerinnen sehen das anders. Die meisten der gelöschten Fotos seien „sehr diskret“ gewesen und hätten nicht gegen die Regeln verstoßen, sagt Demo-Mitorganisatorin Fiona Hartford. Vernetzt haben sich die wütenden Mütter – natürlich auf Facebook.

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