Jene Rakete der 2011 gestarteten Glory-Mission, die durch das mangelhafte Material fehlschlug

Jene Rakete der 2011 gestarteten Glory-Mission, die durch das mangelhafte Material fehlschlug

© NASA

Digital Life

NASA bekam 19 Jahre lang fehlerhaftes Material geliefert

Die US-Raumfahrtbehörde NASA wurde Opfer eines langjährigen Betrugs. Wie die NASA am Dienstag in einer Aussendung bekannt gab, bekam man jahrelang Bauteile aus Material geliefert, das nicht für die Raumfahrt geeignet ist. Demnach fälschte der Aluminium-Hersteller Sapa Profiles von 1996 bis 2015 Testergebnisse, wodurch man minderwertige Materialien zu einem überhöhten Preis verkaufen konnte. 

Das falsche Material hatte auch schwerwiegende Folgen. Sowohl 2009 (Orbiting Carbon Observatory) als auch 2011 (Glory) verlor man kostspielige Satelliten, weil die Taurus-XL-Trägerraketen ihre Nutzlastverkleidung nicht abwerfen konnten und dadurch die erforderliche Geschwindigkeit nicht erreicht wurde. „Sie haben falsche Testergebnisse an hunderte Kunden im ganzen Land weitergegeben, nur um den Gewinn des Unternehmens zu steigern und Produktions-Boni auszubezahlen“, prangerte das US-Justizministerium das Vorgehen an.

Magerer Schadenersatz

Das Unternehmen, das sich mittlerweile in Hydro Extrusion Portland umbenannt hat, hat sich mit den Beteiligten auf die Zahlung von 46 Millionen US-Dollar Schadenersatz geeinigt. Das ist jedoch nur ein Bruchteil des verursachten Schadens. Allein der Bau des Satelliten Orbiting Carbon Observatory, der den Kohlendioxidgehalt auf der Erde messen hätte sollen, verschlang 273 Millionen US-Dollar. Der Gesamtverlust für die NASA durch die beiden Missionen wird mit rund 700 Millionen US-Dollar beziffert. Zudem wurde das Unternehmen von sämtlichen staatlichen Ausschreibungen ausgeschlossen.

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