Neuer Bereich für junge Forscher im Technischen Museum
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Wer schon einmal mit Kindern im Technischen Museum Wien war, weiß, wie sehr sich die Institution um seine jüngsten Besucher bemüht. Mit "miniXplore" wird nun ein neuer Bereich eröffnet, der 3- bis 6-jährige für die sogenannten MINT-Themen - Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik - begeistern will.
Kreativität statt ölverschmierte Overalls
"Wir haben miniXplore so gestaltet, dass Kinder Technik spielerisch und mit allen Sinnen erkunden können", sagt Peter Auftreiter, der Generaldirektor des Museums, bei der Presseführung. "Es geht uns weniger um das Vermitteln von Wissen, sondern um die Schulung von Problemlösungskompetenz." Auch wenn bei vielen Menschen Klischeevorstellunungen wie ölverschmierte Overalls vorherrschen, wenn sie an Technik denken, verlangen technische Berufe heute vor allem Kreativität.
Auf der Düne und darunter
Der miniXplore-Bereich wurde in einem langen hohen Raum untergebracht. Beherrscht wird dieser von der "Düne", einer ansteigenden Holzkonstruktion, dessen Flanken wunderbar zum Rutschen einladen. An einer Stelle kann man an geometrischen Figuren daran hochklettern, an einer anderen kann man verschlungene Kugelbahnen bauen. Am Fuße können Kinder, aber auch ihre erwachsenen Begleitpersonen, mit Luftgebläsen experimentieren.
An der Decke sind durchsichtige Röhren ineinander verschlungen, durch die man quasi per Rohrpost bunte Tücher flitzen lassen kann. In einem eigenen kleinen Raum wird der "Alligatorrhytmus" programmiert, um andere Kinder sicher durch eine Sumpflandschaft zu führen. Und dann gibt es noch eine verschlungene Tunnel- und Kämmerchenwelt. Dort gibt es u.a. Wiens kleinstes Theater und man erfährt, was man "Nachts im Museum" entdecken kann. Findet man mit hängenden Taschenlampen bestimmte Sensoren, so erzählt einem die "Nachtwächterin" spannende Geschichten.
Nachhaltigkeit
2 Jahre hat es gedauert, um den miniXplore-Bereich zu planen und fertigzustellen. Für die Gestaltung der Wände wurde der Straßenkünstler RUIN gewonnen. Bei den verwendeten Materialien wurde besonders auf Nachhaltigkeit und Regionalität geachtet. Die "Düne" ist etwa aus heimischem Birkenholz, der Fallschutzbelag aus recyceltem Kunststoff und Pölster sind mit Schafwolle und Zirbenholz gefüllt. Das Museum, das erst im Dezember mit dem Umweltzeichen ausgezeichnet wurde, hat hier einen guten Ruf zu verteidigen, wie Karin Skarek, die wirtschaftliche Geschäftsführerin, betont.
Ministerium und Sponsoren
Der neue Kinder- und Familienbereich ist Teil des Ausstellungsformates "weiter_gedacht", das in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Klimaschutz (BMK) entstanden ist. Neben dem Ministerium haben eine ganze Reihe an Sponsoren bei der Finanzierung mitgeholfen. "Uns ist es ein Anliegen, das Verständnis für Technik zu schärfen und das Technische Museum Wien ist ein idealer Partner dafür, weil man damit unglaublich viele Menschen erreicht", meint Rupert Pichler vom BMK. Durch miniXplore "würde man sich wünschen, selber wieder 3 bis 6 Jahre alt zu sein".
Ende für miniMobil
Während ein neuer Bereich für die Altersgruppe entsteht, muss ein anderer weichen. Die vor allem in der kalten Jahreszeit bei Kindern und Eltern beliebte miniMobil-Welt wird nur noch bis 12. April offen sein. Danach wird aus dem Raum ein Sonderausstellungsbereich. Einige Bestandteile von miniMobil werden an anderer Stelle im Museum auftauchen. Die zahlreichen Fahrzeuge gehen an SOS Kinderdorf.
Corona-Pause
miniXplore öffnet am 26.3. seine Pforten, wird jedoch während der Corona-bedingten "Osterruhe" geschlossen haben. Dass eine Ausstellung eröffnet wird und gleich darauf ein Lockdown beginnt, kennt man im Technischen Museum. Im Dezember, gleich nach der Eröffnung der Ausstellung "Künstliche Intelligenz?" war es genauso.
Besuchsinfo
Wer miniXplore besuchen will, muss auf der Webseite des Technischen Museums Wien einen Termin buchen. Täglich stehen mehrere Zeitfenster zu je 40 Minuten zur Auswahl. Pro Kind und Erwachsenem werden 2,50 Euro Reservierungsgebühr verrechnet.
Dieser Artikel entstand im Rahmen einer Kooperation zwischen dem Technischen Museum Wien und der futurezone.
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