Technisches Museum bittet um Hilfe bei digitaler Ausstellung
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr!
"Stellen Sie sich vor, Sie haben nur 10 MB zur Verfügung, um das zu sichern, was Ihnen persönlich wichtig erscheint. Was könnte das sein, wenn Sie sich auf 10 MB beschränken müssten?", schreibt das Technische Museum Wien auf seiner Website und bittet um Mithilfe des Publikums.
Gesammelt werden soll Material, das ausschließlich in digitaler Form vorliegt und nicht größer als 10 MB ist. Aus der immensen Datenflut, die uns im Alltag umgibt, soll die österreichische Bevölkerung selektieren: "Was hat längerfristig Wert und Bedeutung und was soll für kommende Generationen aufbewahrt werden?", heißt es in einer Aussendung. Auf diese Weise soll das so genannte 10-Megabyte-Museum entstehen.
Die Sammeltätigkeit des Technischen Museums Wien beschränkte sich bisher auf materielle Ausstellungsstücke. Nun soll mit dieser neuen Art von Sammlung das digitale Erbe aufbewahrt werden. Eingereicht werden können digitale Artefakte direkt auf der Website des Museums.
Von Klimawandel bis Netzaktivismus
Mögliche Themenkreise umfassen neue Technologien, Klimawandel und Energiewende, künstliche Intelligenz, elektronische Musik, Gaming, Tracking, Hacking sowie Netzaktivismus, z. B. im Kampf für Gleichberechtigung, Inklusion oder "Clean Energy", schreibt das Technische Museum Wien.
Möglich seien auch bisher unveröffentlichte Daten(banken) oder Archive, zum Beispiel von im Museum noch unterrepräsentierten Wissensbereichen oder Interessensgruppen, oder eigene digitale Kreationen wie elektronische Kompositionen, Videospiele oder gar eine selbst entwickelte Software.
Corona-Krise als erster Schwerpunkt
Der erste inhaltliche Schwerpunkt des 10-Megabyte-Museums sei aus aktuellem Anlass die Corona-Krise, die das derzeitige gesellschaftliche Leben dominiert. Der Sammelaufruf an das Publikum diene dazu, das kollektive Erleben - vor allem im Umgang mit Technik - in dieser geschichtsträchtigen Ausnahmesituation darzustellen.
Was künftigen Generationen mitten aus der Krise berichtet werden und an was sich spätere Generationen erinnern sollen, stehe im Mittelpunkt des 10-Megabyte-Museums. Dabei sei für das Technische Museum Wien von Interesse, wie sich die Gedanken, und der Alltag im Hinblick auf das Verhältnis zur Technik, in dieser außergewöhnlichen Situation gewandelt haben.
Kommentare