© /T. Kizilkaya/istockphoto.com

Studie

Österreicher hängen am linearen TV-Konsum

Die Fernsehwelt verläuft in Österreich noch in gewohnten Bahnen, zumindest, was den TV-Konsum angeht. Von den 223 Minuten, die jeder Österreicher pro Tag mit dem Betrachten von bewegten Bildern verbringt, gehen 83 Prozent auf das Konto von klassischen sogenannten linearen Angeboten. Das zeigt die breit angelegte Studie „Bewegtbildnutzung im Tagesverlauf“ der Arbeitsgemeinschaft Teletest (AGTT).

Sechs Prozent der täglichen Fernsehzeit verbringen die User mit Konsum von Inhalten klassischer TV-Sender über andere Plattformen, etwa über Mediatheken oder auch von Rekordern. Drei Prozent wird von DVD-Content gespeist. Bleiben acht Prozent übrig, die auf jene Videoplattformen entfallen, die derzeit in aller Munde sind: Netflix etwa, Amazon Prime Video, aber auch via Facebook oder WhatsApp verbreiteter Content. Nur YouTube sticht da aber heraus, es kann immerhin drei Prozent der täglichen Fernsehzeit für sich verbuchen. Alle anderen Plattformen bleiben bei jeweils maximal einem Prozent.

Auch Junge sehen klassische TV-Sender

Diese Werte gelten für die Gesamtbevölkerung ab 14 Jahren. Bei den Jungen unter 30 stellt sich das Bild wie zu erwarten anders dar, doch auch in dieser Altersgruppe ist der lineare TV-Konsum immer noch stark verankert, hielt die AGTT am Dienstag in einer Presseaussendung fest. Fernsehen dominiert auch hier und machte 66 Prozent der täglichen Bewegtbild-Zeit aus. Die nichtlinearen Video-Plattformen allerdings erreichen beachtliche 20 Prozent mit YouTube auch hier als Platzhirsch (sieben Prozent). Amazon und Facebook können rund zwei Prozent der TV-Zeit ergattern, die übrigen - also auch Netflix - ein Prozent oder weniger.

Befragt wurden für die Studie 4.000 Österreicher ab 14 (Zeitraum: Mitte Februar bis Mitte März 2016). Die Teilnehmer wurden bei der von GfK Austria durchgeführten Online-Umfrage nach ihrer Mediennutzung am jeweils gestrigen Tag gefragt.

Für die Arbeitsgemeinschaft Teletest seien die Ergebnisse ein wichtiger Input für die Weiterentwicklung der Medienforschungsplattform, wurde betont. Denn der Teletest deckt ja derzeit nicht alle Nutzungsbereiche ab - etwa „Out of Home“ oder Videoplattformen abseits von Sender-Mediatheken. AGTT-Obmann Walter Zinggl sieht nun den „Ansporn, neue Datenquellen und Modelle zu finden, um alle neuen Nutzungsformen in die Währung Teletest zu integrieren“.

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Kommentare