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© REUTERS

London 2012

Olympioniken wehren sich gegen Twitter-Trolls

Im Besten Fall führt die Leistung eines Athleten bei den Olympischen Spielen zu Ruhm und Ehre. Oftmals sind die Sportler in London, auf die derzeit weltweites Interesse fokussiert ist, aber auch Projektionsfläche für jede Menge Ärger und Spott. Auf Twitter werden Olympioniken teilweise arg angegriffen. Wie zwei Fälle aus den letzten Tagen zeigen, lassen sie sich die unwürdige Behandlung durch so genannte "Trolls" aber nicht immer gefallen.

Der Brite Tom Daley ist einer dieser Sportler. Auf dem 18-Jährigen ruhten bei London 2012 große Hoffnungen seiner Landsleute. Auf Twitter hat er es zu Kultstatus gebracht und weist über 500.000 Follower auf. In einem seiner Bewerbe ging der Turmspringer nun leer aus, was einen Twitter-Nutzer zu einer Äußerung provozierte, die Daley nicht auf sich sitzen ließ.

Anspielung auf verstorbenen Vater

"After giving it my all...you get idiot`s sending me this...RT @Rileyy_69: @TomDaley1994 you let your dad down i hope you know that", schrieb Daley am Montag. Der tragische Hintergrund für Daleys Entrüstung: Sein Vater war im Mai 2011 an einem Gehirntumor gestorben. Die Fangemeinde des Olympioniken startete sogleich einen Rachefeldzug und forderte mit dem Hashtag "#GetRileyy_69Banned" den Rauswurf des Twitter-Trolls.

Riley_69 entschuldigte sich daraufhin halbherzig bei Daley um ihn sofort darauf wieder zu schimpfen, wie Mashable berichtet. Später bezog sich sein verbalisierter Hass auch gegen den TV-Sender SkyNews, der über den Vorfall berichtete. Am Montag-Abend wurde die Identität von Riley_69 durch einen Polizeieinsatz aufgeklärt. Bei dem User handelt es sich um einen 17-jährigen Briten. Er wurde laut BBC wegen "bösartiger Kommunikation" verhaftet. Ob sich der Vorwurf auf seine Hasstirade gegen Daley bezog oder einen anderen Vorfall, ist dabei unklar.

Zwei Mittelfinger für Lästerer
Fall zwei betrifft eine Teamkollegin von Daley: Die ebenfalls 18-jährige Gewichtheberin Zoe Smith gab Twitter-Trollen in einem Blog-Eintrag Saures. Smith und einige weitere Gewichtheberinnen wurden unlängst in einer BBC-Dokumentation porträtiert. Der Großteil der Rückmeldungen auf die Sendung war äußerst positiv, beschreibt Smith. Einige Twitter-Nutzer jedoch lästerten über das angeblich unfeminine Äußere der Sportlerinnen, was Smith in Rage brachte.

"This may be shocking to you, but we actually would rather be attractive to people who aren’t closed-minded and ignorant. Crazy, eh?! We, as any women with an ounce of self-confidence would, prefer our men to be confident enough in themselves to not feel emasculated by the fact that we aren’t weak and feeble", schrieb Smith in ihrem Blog. Als die Gewichtheberin am Montag zu ihrem Bewerb antrat, brach sie den bisherigen britischen Rekord.

Daraufhin von der Tageszeitung Daily Mail auf ihre Kritiker angesprochen, meinte Smith: "I gave it to them on the platform. It’s two fingers up to them, basically. What are you doing with your life? I’ve just competed at the Olympics! Have some of that, trolls!"

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