Online-Dating: Frühlingsgefühle lösen Ansturm aus
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr!
Zu Frühlingsbeginn steigt die Zahl der Nutzer bei Online-Partnerbörsen rapide an und die Nutzer tauschen sich intensiver aus als im Winter. Verantwortlich dafür seien aufkommende Frühlingsgefühle, wie eine aktuelle Studie der Online-Dating-Plattform Zoosk zeigt. Es werden dreimal mehr Nachrichten verschickt als in der Zeit zuvor, die Zahl der Neuregistrierungen steigt in Österreich um 23 Prozent an.
Online-Dating hat in Österreich bereits vor mehr als zehn Jahren seinen ersten Boom erlebt. Im Jahr 2002 gab es rund 100.000 registrierte Single-Profile im Netz. Jetzt sind es bereits 680.000 Menschen, die das Internet dazu nutzen, um einen neuen Partner zu finden. Singles gibt es hierzulande aber rund 1,6 Millionen, wie eine Studie der von Singlebörsen-Vergleich.at zeigt (PDF).
Aufholbedarf
„Beim Online-Dating gibt es in Österreich noch Aufholbedarf“, erklärt Kelly Steckelberg, Chefin der Plattform Zoosk dazu. „In den USA nutzt jeder, der Single ist, Online-Dating-Plattformen. In Österreich wird das digitale Kennenlernen hingegen noch immer nur als ein zusätzliches Mittel angesehen, um potenzielle Partner zu finden.“
Mobile Nutzung
Zoosk ging im Jahr 2010 als Facebook-App an den Start, bevor es zu einer selbstständigen kostenpflichtigen Online-Plattform sowie Dating-App für Smartphones wurde. Weltweit werden 27 Millionen aktive Mitglieder verzeichnet. Im starken österreichischen Wettbewerb liegt Zoosk nach Friendscout24 und Neu.at auf Rang drei, was klassische kostenpflichtige Dating-Portale betrifft. Im Bereich Mobile Dating ist Zoosk Marktführer.
„Dating per Smartphone ist besonders praktisch, weil man auch, wenn man unterwegs ist, rasch auf Nachrichten antworten kann“, so Steckelberg. Auf Echtzeitdaten von Nutzern, die verraten, wo sie sich gerade aufhalten, möchte das Unternehmen, anders als Konkurrenten wie Lavoo, vorerst verzichten. „Hier kommt es immer wieder zu Beschwerden wegen unerwünschten spontanen Kontaktaufnahmen“, sagt die Zoosk-Chefin.
Schlauer Algorithmus
Von den Mitbewerbern unterscheidet sich die US-Plattform vor allem durch personalisierte Partnervorschläge. Statt auf das Ausfüllen von Fragebögen setzt Zoosk auf ein Feature, das sich „Dating-Einblicke“ nennt. Diese zum Patent angemeldete Funktion bietet den Mitgliedern eine ausführliche Auswertung ihrer eigenen Aktivitäten und zeigt ihnen, welche anderen Mitglieder Interesse an ihrer Person gezeigt haben.
Ein spezieller Algorithmus rechnet aufgrund dessen aus, bei welchen Singles die Anziehung zueinander besonders groß ist. „Der Algorithmus ist auch lernfähig“, sagt Steckelberg. „Sieben Datenwissenschaftler entwickeln ihn ständig weiter.“
Eine der Hauptsorgen beim Online-Dating ist, dass der Mensch, mit dem man sich verabredet, in Echt ganz anders aussieht als in seinem Profilfoto. Um Nutzer vor dieser Enttäuschung zu bewahren, hat Zoosk vor kurzem ein Feature eingeführt, mit der die Authentizität der Profilbilder von Mitgliedern überprüft wird.
Gegen Fake-Profil-Fotos
„Nutzer drehen ein kurzes Video von sich und laden dieses in einem geschützten Bereich hoch. Zoosk-Moderatoren sehen sich das Video dann an und überprüfen, ob das Ergebnis mit dem Profilbild übereinstimmt“, erklärt Steckelberg. Bereits 25 Prozent hätten dieses Feature innerhalb von kürzester Zeit adaptiert.
Wenn Nutzer trotzdem verdächtige Profile entdecken sollten, können diese via Melde-Knopf bekannt gegeben werden. „Vertrauen ist für Partnerschaften fundamental. Es ist daher auch ein wichtiger Aspekt für uns, dafür zu sorgen, dass sich unsere Mitglieder ehrlich miteinander austauschen können“, sagt die Zoosk-Chefin.
In Österreich seien die aktivsten Zoosk-Mitglieder übrigens Geschiedene mit Kindern. „Diese bekommen mehr Nachrichten als Singles, die nie verheiratet waren und keine Kinder haben“, sagt Steckelberg. Eine Erklärung dafür gibt es freilich nicht. Steckelberg lächelt und sagt: „Das ist von Markt zu Markt unterschiedlich.“
Kommentare