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Reaktion

Online-Händler Zalando will Arbeitsbedingungen verbessern

Es soll zusätzliche Sitzmöglichkeiten geben, kündigte das Unternehmen auf seiner Webseite an. „Selbstverständlich können sich Mitarbeiter, die sich unwohl fühlen, jederzeit ausruhen und hinsetzen“, schrieb Zalando-Manager David Schröder. „Die meisten Arbeitsprozesse werden jedoch weiterhin - wie in jedem anderen Logistikzentrum auch - zum großen Teil im Stehen oder Gehen ausgeführt werden.“

Maßnahmen

Gemeinsam mit den Mitarbeitern wolle man zudem über längere Pausen diskutieren, erklärte Schröder. Auch über eine Anpassung der Schichtzeiten an den öffentlichen Nahverkehr soll nachgedacht werden. Eine Belohnung von 500 Euro für Mitarbeiter, die andere beim Diebstahl ertappen und Vorgesetzte darauf hinweisen, soll abgeschafft werden.

Die Änderungen gelten für alle Standorte, sagte eine Zalando-Sprecherin der dpa am Mittwoch. „Das sind zum Teil Maßnahmen, die sofort umgesetzt werden und andere, an deren Umsetzung wir über die nächste Zeit arbeiten.“

Damit reagiert Zalando auf einen Bericht des Fernsehsenders RTL, der die Arbeitsbedingungen in einem Logistik-Zentrum des Unternehmens angeprangert hatte. Eine Journalistin hatte drei Monate lang mit versteckter Kamera am Zalando-Standort in Erfurt recherchiert.

Überwachung

Die Reporterin warf dem Unternehmen in der RTL-Sendung „Extra“ vor, Angestellte massiv unter Druck gesetzt und überwacht zu haben. Sie seien bis an die Grenzen der körperlichen Belastbarkeit gebracht worden. Zalando wies die Vorwürfe zurück. Gegen die junge Frau wird wegen des Verdachts auf Verrat von Geschäftsgeheimnissen ermittelt.

Von Zalando hieß es, die angekündigten Änderungen seien erste Schritte. In der kommenden Woche soll eine regelmäßige Mitarbeiterversammlung am Erfurter Standort stattfinden. „Wir sprechen mit den Leuten und prüfen intensiv“, sagte die Sprecherin.

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