© Screenshot Facebook/Maschek

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ORF löscht Satire-Video über Strache: Maschek lädt Video neu hoch

Ein Satire-Beitrag von Maschek, der in der Sendung "Willkommen Österreich" ausgestrahlt worden war, zieht weite Kreise. Für Aufregung sorgte zunächst, dass der Clip mit Videomaterial von Heinz-Christian Strache, Sebastian Kurz und Marcel Hirscher plötzlich aus der ORFtvthek verschwand. Im Clip war unter anderem die nachsynchronisierte Bemerkung zu hören gewesen: "vom Neonazi zum Sportminister - eine typisch österreichische Karriere".

"Nicht rechtlich geprüft"

Wie der ORF dem Kurier mitteilte, habe man es verabsäumt, die Passage rechtlich prüfen zu lassen. Der Maschek-Beitrag sei nach der Ausstrahlung in der TVthek gesperrt worden. In der Zwischenzeit hatte der kurze Satirebeitrag aber längst ein Eigenleben auf YouTube und sozialen Medien entwickelt.

Noch am Freitag reagierte das Satirekollektiv selber und stellte eine "rechtlich einwandfreie Version" auf ihre Facebook-Seite, in der die betreffende Stelle mit einem langen "beeeep" übertüncht wurde. Mittlerweile ist der besagte Clip auch auf der ORFtvthek wieder zu finden - und zwar mit dem Hinweis "adaptierte Version". Warum die beanstandete Formulierung in einem Satire-Beitrag nicht vorkommen darf, lieferte der ORF bislang keine Erklärung.

"Entspricht dem Tatsachensubstrat"

Auf Twitter meldete sich auch Peter Hörmanseder von Maschek zu Wort. Er teilte mit, die im "Maschek-Kontext getätigte Aussage 'Vom Neonazi zum Sportminister, eine typische österreichische Karriere' nach wie vor dem Tatsachensubstrat entsprechend angebracht" zu finden. Er widersprach auch der juristischen Einschätzung des ORF. Im Falle einer Klage würde wohl er als Person geklagt werden, da er den Satz getätigt habe, und nicht der Sender.

Auf Facebook, Twitter, aber auch YouTube wird der Clip nun munter herumgereicht. Viele Nutzer zeigen sich weiterhin empört, dass der Original-Beitrag vom ORF aus der TVthek genommen wurde und sprechen von Zensur und politischer Einflussnahme. Andere weisen darauf hin, dass die Aktion dem Beitrag erst recht um ein Vielfaches Aufmerksamkeit verschafft habe - Stichwort "Streisand-Effekt" - und feiern Maschek für die schnelle Reaktion, das adaptierte Video wieder hochgeladen zu haben.

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