© Calvin Hollywood

Fotografie

Photo+Adventure: Das perfekte Porträt

Egal, ob Hobby-Fotograf oder Profi: jeder Mensch, der ab und zu eine Kamera in Händen hält, ist irgendwann mit der Aufgabe konfrontiert, einen anderen Menschen zu fotografieren. Wie man das Fotoshooting und die Nachbearbeitung gestaltet,  muss dabei jedes Mal aufs Neue analysiert und bestimmt werden. „Eine allgemeingültige Anleitung für das perfekte Porträt gibt es nicht", wie Calvin Hollywood erklärt.

Abstimmen
Bevor man sich an das Fotografieren und Bearbeiten macht, müsse man laut Hollywood festlegen, wofür das Porträt verwendet werden soll. „Man muss sich die Frage stellen: Wie will dieser Mensch wirken?" erklärt Hollywood. In der Gestaltung des Porträts mache es einen großen Unterschied, ob das Foto für eine Bewerbung, für eine Webseite oder für das private Facebook-Profil verwendet werden soll. Man muss unter anderem entscheiden, ob man die Umgebung in das Foto miteinbeziehen will, oder ob das Umfeld komplett verschwimmen soll. Erst wenn man sich im Klaren ist, was das Porträt ausstrahlen soll, kann man mit der Arbeit beginnen.

„Bei Fotoshootings geht es immer um Zusammenarbeit zwischen Fotograf und Model", erklärt Hollywood. Der Fotograf müsse darauf achten, dass sich die zu fotografierende Person wohlfühlt. „Gerade bei Menschen, die keine professionellen Models sind, ist es wichtig, dass die Kommunikation vor Ort stimmt." Viele Fotografen konzentrieren sich zu sehr auf die Technik und auf das Licht und vergessen, einen Draht zu dem Model herzustellen. „Im Idealfall findet man Gemeinsamkeiten heraus. Welche Hobbys hat man etwa gemeinsam?" Man sollte im Vorfeld auch ein wenig über die Person recherchieren und sich überlegen, worüber man beim Shooting spricht. Nur so könne ein entspanntes Umfeld entstehen, das für gelungene Aufnahmen wichtig ist.

Fototechnik 
Ein Fotograf sollte  wissen, was verschiedene Blendeneinstellungen bewirken, und sich auch mit technischen Details befassen, wie etwa welches Licht für welche Stimmung sorgt. Man muss den richtigen Hintergrund und die richtige Beleuchtung bestimmen, immer angepasst an die jeweilige Lokalität. „Man sollte sich natürlich mit Fotografie auskennen und sich damit umfassend beschäftigt haben. Gewisse technische Grundlagen darf man nicht einfach überspringen", so Hollywood. Dabei soll sich der Fotograf aber nicht auf bestimmte Eckpunkte versteifen. Man solle niemals einen Gesichtsausdruck nehmen und sagen: „Das geht immer", so Hollywood. „Man darf nie alle Models gleich behandeln, sondern für jeden die passenden Rahmenbedingungen schaffen."

Nachbearbeitung
Auch bei der nachträglichen Bearbeitung muss sich der Fotograf zuallererst die Frage stellen, was mit dem Foto ausgesagt werden soll. Vorher sollte auch noch einmal Rücksprache mit dem Model gehalten werden. Dabei soll man abermals nicht vermeintlich allgemeingültigen Patentrezepten folgen, sondern je nach Fall individuell entscheiden und dabei auch ungewöhnliche Wege einschlagen. „Man muss sich immer im Klaren sein, dass man einen Menschen mit der Retusche verändert", so Hollywood. „Man darf niemals lieblos und überhastet bearbeiten. Wenn man einen wichtigen Punkt übersieht, kann es auch sein, dass man mit Nachbearbeitung ein schönes Foto zerstört."

Mehr zum Thema

Die Photo+Adventure findet am 10. und 11. November im Design Center Linz statt. 170 Aussteller präsentieren Produkte rund um die Fotografie.

Zusätzlich gibt es über 100 Rahmenprogrammpunkte, wie Diashows, Workshops und Vorträge.

Tageskarten sind ab 8 Euro erhältlich. Workshops sind zusätzlich zu bezahlen, eine Voranmeldung ist erforderlich: zur Website

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Thomas Prenner

ThPrenner

Beschäftigt sich mit Dingen, die man täglich nutzt. Möchte Altes mit Neuem verbinden. Mag Streaming genauso gern wie seine Schallplatten. Fotografiert am liebsten auf Film, meistens aber mit dem Smartphone.

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