Piraterie sorgt für niedrige Streamingpreise und höhere Profite
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Die Content-Industrie kämpft seit Jahren mit viel Geld und hohem technologischem Aufwand gegen widerrechtliche Kopien ihrer Inhalte. Eine neue Studie kommt jetzt zum Schluss, dass das möglicherweise kontraproduktiv sein könnte. Forscher der Indiana University in den USA sagen, dass Online-Piraterie positive Auswirkungen auf einen Markt haben können, wie Motherboard berichtet. "Wenn Informationsgüter von Händlern an Kunden verkauft werden, kann ein moderates Piraterieniveau in einigen Situationen einen überraschend positiven Einfluss auf die Profite von Produzenten und Händlern haben und gleichzeitig das Kundenwohl begünstigen", schreiben die Forscher.
Game of Thrones
Als Beispiel führen die Wissenschaftler die HBO-Serie "Game of Thrones" an, die regelmäßig für hohe Piraterieraten sorgt. Die Forscher sagen, dass widerrechtliche Quellen als unsichtbare Konkurrenten dienen, die den Hersteller und die Händler davon abhalten, die Preise nach Belieben zu erhöhen. Wenn dis Kosten zu stark steigen, weichen Kunden auf Piraterieangebote aus. Ein besseres, günstigeres und kopierschutzfreies Produkt kann Produzenten und Händlern in solchen Fällen helfen, die Piraterieraten niedrig zu halten.
Die Forscher sagen aber auch, dass diese Dynamik nicht immer positive Effekte hat: "Unsere Resultate sagen nicht, dass legale Kanäle jetzt anfangen sollen, Piraterie aktiv zu unterstützen. Wir sagen nur, dass Hersteller und Händler begreifen sollten, dass ein bestimmtes Leven an Piraterie tatsächlich hilfreich sein kann. Deshalb sollten die Anti-Piraterie-Maßnahmen moderat gehalten werden." Zudem hätten frühere Studien bereits festgestellt, dass Piraterie Produkte wertvoller machen kann, weil mehr Leute einen Inhalt konsumieren und dass Piraterie ein Produkt auch bekannter machen kann.
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