Snowden-Vertraute

Poitras fordert Informationen über Flughafenschikane

Die amerikanische Filmemacherin Laura Poitras, die mit Edward Snowden zusammen die NSA-Spionage enthüllte, geht gegen die zahlreichen Befragungen auf Flughäfen in die USA vor. Sie will vor Gericht durchsetzen, dass US-Behörden ihr Informationen darüber geben, warum sie befragt wurde und welche Akten die zuständigen Behörden darüber besitzen.

Eine solche Anfrage hatte Poitras bereits über das amerikanische Gesetz zur Informationsfreiheit (Freedom of Information Act) gestellt, aber keine Auskünfte erhalten. Die Webseite "The Intercept" berichtete am Freitag, dass Poitras nun eine Klage eingereicht habe, und veröffentlichte die Klageschrift.

50 Gepäckskontrollen

Aus der Klage geht hervor, dass Poitras seit 2006 etwa 40 Mal an der US-Grenze bei der Ein- und Ausreise gestoppt wurde und 50 Mal für intensive Gepäckkontrollen und Befragungen ausgesondert wurde. Grenzbeamte hätten sie mehrfach direkt am Gate für Befragungen abgeholt. Die Befragungen hörten erst auf, nachdem der Journalist Glenn Greenwald über das Vorgehen der Grenzbeamten berichtete. Zusammen mit Greenwald trieb Poitras später die Snowden-Enthüllungen voran. Für ihren Film "Citizenfour" über den Whistleblower Snowden gewann sie einen Oscar und wurde in Berlin mit der Goldenen Lola ausgezeichnet.

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