Auch in Spanien setzt die Polizei Drohnen zur Überwachung des Strands ein. Allerdings wird hier der Mindestabstand kontrolliert, nicht die Brüste von Frauen

Auch in Spanien setzt die Polizei Drohnen zur Überwachung des Strands ein. Allerdings wird hier der Mindestabstand kontrolliert, nicht die Brüste von Frauen

© APA/AFP/MIGUEL RIOPA / MIGUEL RIOPA

Digital Life

Polizei beobachtet mit Drohne Nackte beim Sonnenbaden

Drohnen sind nervig, besonders wenn man versucht im Sommerurlaub zu entspannen. Noch nerviger ist es, wenn die Drohnenpiloten es darauf abgesehen haben, nackte Haut zu filmen. In diesem Fall war es die Polizei, die zum Hightech-Spanner wurde.

Das Golden Valley Police Department nutzte eine Drohne, um einen Strand beim Twin Lake in Minnesota zu überwachen. Laut Vice bemerkten die Badegäste eine Drohne, dachten sich aber nichts dabei, da „heutzutage ohnehin schon jeder so etwas hat.“ Etwa 10 Minuten, nachdem die Drohne verschwunden war, trafen Polizeiautos ein.

7 Polizisten am Strand

Sieben Polizisten begannen Strandbesucher anzusprechen. Sie hätten gegen das Nacktverbot in öffentlichen Parkanlagen verstoßen. Weil sie zum Zeitpunkt der Kontrolle aber angezogen waren, wollte die Polizei ihre Daten haben, um ihnen später die Anzeige zuzuschicken. Als Beweis diene das Drohnenvideo, das von der Polizei gemacht wurde.

Laut den Strandbesuchern gingen die Beamten zuerst zu den dunkelhäutigen Personen am Strand. Die Polizei zog sich dann aber schnell wieder zurück, ohne die Daten von allen Oben-Ohne-Sündern aufgenommen zu haben. Laut einem Polizeisprecher war dies nötig, weil die Menge feindselig wurde. Das frühe Abrücken habe eine Eskalation verhindert.

Polizei argumentiert mit Corona

Die Polizei verteidigte danach ihr Vorgehen. Rechtlich gesehen sei es erlaubt den Strand mit einer Drohne zu überwachen, da es öffentlicher Grund ist. Außerdem habe man eine Vielzahl von Beschwerden erhalten, wegen Nacktheit, Alkohol- und Drogenkonsum am Strand. Die Polizei sei verpflichtet gewesen, dem nachzugehen.

Zudem sei es in der Corona-Krise sinnvoll, erst mit einer Drohne zu beobachten, ob ein Vergehen vorliegt, bevor Polizeibeamte in Kontakt mit Menschen treten. Die Drohnen-Videos würde man zur Sammlung von Beweisen und zur Strafverfolgung nutzen und „sobald wie möglich“ löschen.

Die Badegäste kritisieren, dass das derzeitige Gesetz sexistisch sei, weil explizit die weibliche Brust als verbotene Nacktheit in Parkanlagen gilt. Zudem sei es unsensibel, mit einer Drohne bei einem so kleinen Strand auf „Busen-Patrouille“ zu gehen, mit dem Ziel Frauen beim Oben-Ohne-Sonnenbaden zu filmen. Schließlich wird der Polizei auch noch vorgeworfen, dass in Zeiten der Proteste gegen Polizeigewalt ein solcher Einsatz unverhältnismäßig ist und wie eine Provokation wirkt.

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