Großbritannien

Polizei nimmt zwei mutmaßliche Hacker fest

Nach einem mysteriösen Hackerangriff auf eine britische Anti-Terror-Hotline hat die Polizei zwei Teenager festgenommen. Die beiden Jugendlichen im Alter von 16 und 17 Jahren wurden nach ihrer Festnahme am Donnerstag in den englischen West Midlands von Ermittlern der Abteilung für Internetkriminalität befragt, wie ein Scotland-Yard-Sprecher sagte. Die Hackergruppe Team Poison hatte zuvor einen vierminütigen Mitschnitt ins Internet gestellt. Darin unterhalten sich Mitarbeiter der Anti-Terror-Hotline unter anderem über 700 Telefonstreiche „von einer Gruppe namens Team Poison".

Scotland Yard räumte ein, dass die Gespräche der Beamten belauscht wurden, erklärte jedoch ausdrücklich, es habe sich nicht um einen Hackerangriff gehandelt. Die Gespräche seien lediglich über einen Telefonhörer aufgezeichnet worden und „nicht über einen Angriff auf interne Systeme". Wie die Hacker das vertrauliche Gespräch mithören konnten, ohne das interne Kommunikationssystem der Hotline zu knacken, wollte eine Polizeisprecherin allerdings nicht näher erläutern. Scotland Yard versicherte, die Bürger könnten bei der Hotline weiterhin „vertraulich" verdächtige Beobachtungen melden.

Zuckerberg und Sarkozy
Team Poison soll unter anderem hinter Cyber-Attacken auf Facebook-Gründer Mark Zuckerberg und die Facebook-Seite des französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy stecken. Im November 2011 veröffentlichte die Gruppe zudem mehr als 100 Benutzernamen und Passwörter, die angeblich vom UN-Entwicklungsprogramm (UNDP) stammten.

Erst im Februar hatte die Hackergruppe Anonymous einen fast 17-minütigen Mitschnitt einer Telefonkonferenz zwischen Scotland Yard und der US-Bundespolizei FBI ins Internet gestellt. In dem Gespräch tauschten sich die Beamten unter anderem über Ermittlungen gegen Anonymous und andere Hackergruppen aus. Anonymous ist eine lose verbundene Gruppe von Hackern, die sich in den vergangenen Jahren zu einer Reihe von Cyberattacken bekannt haben. Nach eigener Darstellung wollen sie damit für Freiheit im Internet eintreten.

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