Zuletzt gab es deutlich mehr als 10.000 Cybercrime-Anzeigen jährlich
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Polizei schnappt 17-jährigen tatverdächtigen Porno-Mail-Erpresser

Jeder kennt sie: die Erpresser-Mails, in denen drin steht, dass es von einem Aufnahmen gibt vor einer Webcam bei der Selbstbefriedigung. Nun wurde in Deutschland ein 17-Jähriger von der Polizei ausgeforscht, der in rund 150 Fällen versucht haben soll, Personen mit dieser Masche zu erpressen. Der Tatverdächtige wurde in Bremen verhaftet. Das berichtet heise.de.

Polizisten des Bayrischen Landeskriminalamt sowie der Zentralstelle Cybercrime ist es nun gelungen, einem 17-Jährigen trotz zahlreicher Verschleierungs- und Anonymisierungsmethoden auf die Schliche zu kommen. Bereits im November 2018 fand eine Durchsuchung des Elternhauses des Tatverdächtigen statt, bei dem IT-Equipment sichergestellt worden war. Die Untersuchung der Geräte läuft noch.

Baukasten-Mails

Trotzdem ist der Verdacht gegen den 17-Jährigen gewachsen. Er habe Webserverkapazitäten für die Erpressermails angemietet, heißt es. Dabei sei ein finanzieller Schaden von rund 70.000 Euro entstanden, weil er falsche Angaben zu Zahlungsinformationen getätigt haben soll. Auf einem Server fand man zudem Erpressungsmails im Baukastenprinzip, die für eine massenhafte Versendung vorbereitet schienen.

Erpresser-Mails mit Drohungen, Sex- oder Selbstbefriedigungsvideos von einem zu veröffentlichen, zählen derzeit zu einer besonders beliebten Masche. Dabei soll die Scham von Empfängern ausgenutzt werden, die Schweigegeld in Bitcoin zahlen sollen. Bisher ist laut Polizei allerdings kein Fall bekannt, wo die Erpresser wirklich heikles Videomaterial gesammelt hatten.

Der 17-Jährige dürfte auch nicht der einzige Täter sein. Die Ermittler gehen von voneinander unabhängigen Tätern aus, die diese Mails verschicken. In Bayern wurden derzeit rund 3200 Fälle angezeigt. Der 17-Jährige dürfte mit seinen Versuchen, Geld zu verdienen, nicht erfolgreich gewesen zu sein.

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