Neue Präzisionsrakete zerstört Ziele in 500 Kilometern Entfernung
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Die US Army wurde ihre erste einsatztaugliche PrSM-Präzisionsrakete übergeben, berichtet DefensNews. Das Geschoss wurde vom Waffenhersteller Lockheed Martin entwickelt und soll feindliche Ziele weit hinter der Frontlinie angreifen können. Die Rakete ist ein Paradebeispiel einer bereichsübergreifenden Waffe. Sie soll künftig nicht nur von der US Army, sondern auch von der Navy und der Luftwaffe eingesetzt werden.
500 Kilometer Reichweite sollen noch erweitert werden
Die PrSM ersetzt das Army Tactical Missile System (ATACMS), das vor gut 40 Jahren entwickelt und seitdem stetig verbessert wurde. Mit dem neuen Flugkörper ist die US-Armee in der Lage, sowohl weit entfernte Ziele wie feindliche Luftwaffenstützpunkte auf Inseln anzugreifen, als auch Schiffe, die sich auf See bewegen, schreibt Popular Mechanics. Mit ihren 500 Kilometern Reichweite zählt die PrSM eigentlich zu den ballisitischen Kurzstreckenraketen.
2023 erhielt Lockheed Martin jedoch den Auftrag, die Reichweite der PrSM drastisch zu erhöhen. Angestrebt wird mehr als das Doppelte der jetzigen 500 Kilometer. Zudem ist auch der Einbau eines Suchkopfes zur Bekämpfung mobiler Ziele angedacht.
Besser als ATACMS-Raketen
In den 1980er-Jahren setzte die US Army erstmals ihre ATACMS-Raketen ein. Ein solcher Flugkörper kann Streumunition oder einen gut 200 Kilo schweren Sprengkopf auf ein 300 Kilometer entferntes Ziel abfeuern. Die Zielgenauigkeit lag bei rund 9 Metern. ATACMS war 1991 im Golfkrieg, 2003 im Irak und zuletzt in der Ukraine im Einsatz.
Die PrSM soll der ATACMS in allen Bereichen überlegen sein. Sie wird zwar nur mit einem 90 Kilogramm schweren Sprengkopf ausgestattet, dieser soll aber gleich zerstörerisch sein wie jener der ATACMS. Er stammt vom Seezielflugkörper Harpoon, der darauf ausgerichtet ist, die Hülle von Kriegsschiffen zu durchschlagen. Bis zu 2 4 Meter lange und 40 Zentimeter dicke PrSM-Raketen passen dabei auf einen HIMARS-Werfer - doppelt so viele wie ATACMS.
Die US-Armee betrachtet die PrSM als wichtigen Teil seiner Strategie für eine mögliche Auseinandersetzung mit China. Im asiatisch-pazifischen Raum müssen weite Strecken über den Ozean zurückgelegt werden, weshalb eine große Reichweite wichtig ist. Die PrSM soll außerdem in einem Verbund aus Boden-, Luft- und Seekräften eingesetzt werden. So kann sie etwa feindliche Luftabwehrstationen neutralisieren, damit die Luftstreitkräfte die Mission weiterführen können. Das zeigt Lockheed Martin auch in einem Video:
Für Ziele im Südchinesischen Meer
Ein Krieg im asiatisch-pazifischen Raum, insbesondere im Südchinesischen Meer, wird größtenteils in der Luft und auf See ausgetragen werden. Umso wichtiger sind strategisch gut gelegene Stützpunkte, die sowohl gegnerische Ziele treffen als auch eigene Kräfte schützen können. PrSM-Stützpunkte auf der philippinischen Insel Palawan könnten etwa einige chinesische Militärstützpunkte im Südchinesischen Meer erreichen. Für weiter entfernte Ziele stehen den USA ebenso Tomahawk-Marschflugkörper (Reichweite bis zu 2.500 km) und die Long Range Hypersonic Weapon (Reichweite über 2.800 km) zur Verfügung.
Die operelle Reife der PrSM ist für Ende 2024 geplant, die Serienproduktion soll 2025 beginnen. Bis 2035 sollen 1.000 Stück zu einem anfänglichen Stückpreis von 1,2 bis 3,5 Millionen Dollar produziert werden. Neben den USA ist auch Australien an der Entwicklung der Rakete beteiligt.
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