Renault Zoe auf Porto Santo
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Renault baut Insel zum Paradies für Elektromobilität um

Renault will die portugiesische Insel Porto Santo zu einer „smarten Insel“ umbauen. Das gab der französische Konzern am Mittwoch bekannt. Demnach will man dort neue Konzepte erproben, beispielsweise Elektroautos als Energiespeicher für das Stromnetz, um eine Gesellschaft ohne Verbrennungsmotoren Wirklichkeit werden zu lassen. Die Insel ist relativ klein - auf knapp 42 Quadratkilometern leben lediglich 5500 Menschen - und eigne sich somit perfekt für das in drei Phasen aufgeteilte Pilotprojekt.

Renault Smart Island Konzept Infografik

Zunächst werden 20 Freiwillige mit Elektroautos (14 ZOE und sechs Kangoo Z.E.) ausgestattet, die täglich auf die Fahrzeuge angewiesen sind. Aufgrund der kleinen Fläche der Insel müssen diese ohnedies lediglich kurze Strecken zurücklegen, weswegen die geringere Reichweite der Elektroautos keinen Nachteil darstellt. Renault baut zudem 40 miteinander verbundene Ladestationen auf. Ab Ende 2018 dienen diese Ladestationen aber nicht nur als „Tankstelle“ für E-Autos, sondern auch als Back-up für das heimische Stromnetz.

Sobald die E-Autos an der Ladestation stehen, werden diese bei Lastspitzen Strom zurück in das Netz einspeisen. Die Fahrzeuge sollen somit kurzzeitig als Stromspeicher genutzt werden. Porto Santo setzt bereits jetzt stark auf erneuerbare Energien aus Solar- und Windkraftwerken. In der dritten und finalen Stufe des Projektes sollen dann auch alte Akkus von Elektrofahrzeugen als Energiespeicher zum Einsatz kommen. Diese sind zwar nicht mehr effizient genug für den alltäglichen Einsatz in Fahrzeugen, als temporärer Speicher sollen sie jedoch ausreichen. So soll überschüssige erneuerbare Energie problemlos für einen späteren Zeitpunkt gespeichert und wieder in das Stromnetz eingespeist werden. Viele der „Second-Hand-Batterien“ sollen direkt von der Insel kommen, beispielsweise von älteren Elektrofahrzeugen.

Konzept nicht nur für Inseln

„Wir haben uns zum Ziel gesetzt, ein Modell zu entwickeln, das auch auf andere Inseln, Öko-Viertel und Städte übertragen werden kann. Dabei legen wir großen Wert auf Lösungen, die leistbare Elektromobilität für alle ermöglicht“, so Eric Feunteun, verantwortlich für das Elektroauto-Geschäft bei Renault. Inseln sind für Hersteller von Elektromobilitäts-Technologien besonders interessant, da deren Infrastruktur meist energieautark aufgebaut sein muss. So sorgte etwa Tesla 2016 für Aufsehen, als man die Insel Taʻū mithilfe eines Solar-Konzeptes und der Akku-Lösung Powerwall auf erneuerbare Energien umstellte. 

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