Superyacht Amadea

Die Superyacht Amadea gehört mutmaßlich einem russischen Oligarchen

© APA/AFP/FIJI SUN/LEON LORD / LEON LORD

Digital Life

Russische Superyachten verschwinden aus globalen Tracking-Systemen

Superyachten russischer Oligarch*innen verschwinden zunehmend von globalen Tracking-Systemen, um Sanktionen zu umgehen. Das ergibt eine Untersuchung von The Observer. Demnach gingen allein dieses Wochenende 6 Yachten, die in Verbindung mit Oligarchen stehen, auf „Tauchstation“. 

Analyst*innen berichten, dass es immer häufiger wird, dass die Yachten das automatische Identifikationssystem (AIS) ausschalten, um Maßnahmen oder Beschlagnahmungen zu verhindern. Zwar kann es auch legitime Gründe haben, AIS zu deaktivieren, Expert*innen gehen aber davon aus, dass es hier einzig und allein darum geht, die Position zu verschleiern. 

Zu den Yachten, die aktuell im „Tarknappenmodus“ sind, zählt unter anderem die 72 Meter lange Superyacht Clio, die dem Industriellen Oleg Deripaska zugeschrieben wird. Außerdem die 70 Meter lange Galactica Super Nova, die mit dem Oligarchen Vagit Alekperov in Verbindung gebracht wird oder die 140 Meter lange Ocean Victory, die mit dem sanktionierten Oligarchen Viktor Rashnikov in Zusammenhang steht. Keine*r der betroffenen Oligarch*innen wollte sich gegenüber der britischen Zeitung äußern. 

„Sollten Stecker ziehen“

Ein Besatzungsmitglied einer Superyacht erklärte gegenüber dem Observer: „Uns wurde gesagt, wir sollen das AIS ausschalten. Wir haben die Schrauben am Netzstecker entfernt und ihn herausgezogen.“ 
Laut einer Erhebung sind derzeit etwa 9.300 Superyachten auf den Meeren unterwegs, die insgesamt einen Wert von mehr als 59 Milliarden Euro haben. Zehn Prozent dieser Flotte gehört russischen Staatsbürgern. 

Das AIS ist auch Basis verschiedener Schiffstracking-Webseiten, wie VesselFinder.com.

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