Eine Hand hält ein geöffnetes Ladecase mit Google Pixel Buds 2a vor roten Blättern.
© Gregor Gruber

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Google Pixel Buds 2a im Test: Schmeißt euer Geld nicht zum Fester raus

Die Hülle der Pixel Buds 2a ist kompakt und stabil.

Gleichzeitig mit dem Pixel 10 hat Google die neuen Buds 2a vorgestellt. Wie alle Geräte der a-Serie handelt es sich auch hier um das günstigere Einsteigermodell im Unterschied zu den teureren Pro-Modellen. Ich habe die 149 Euro günstigen Buds 2a getestet.

Äußerlich halten sich die Buds an das Design, das man seit der ersten Generation kennt. Alles ist irgendwie oval-rundlich gehalten, was ich ganz schön finde. Dadurch, dass das Case relativ schlank ist, kann man es auch problemlos einstecken, ohne dass es zu sehr stört. Die Kopfhörer sind nach IP54 schweiß- und wasserabweisend, das Lade-Case nach IPX4.

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Bequem

Die Buds selber sind mit 4,6 Gramm pro Stück angenehm leicht. Sie verfügen über einen kleinen Flügel, der für sicheren Halt sorgen soll. Beim Einsetzen muss man sie in das Ohr hineindrehen. Diesen Dreh hat man schnell raus und die Buds sitzen so sicher im Gehörgang. 

Die Bequemlichkeit der Buds war das Erste, was mich positiv überrascht hat. Einmal eingesetzt, spürt man sie kaum noch. 

Pixel Buds 2 im Ohr

Klang und Mikrofon

Die Buds verfügen über einen speziell entwickelten 11-mm-Lautsprechertreiber und den Google Tensor A1-Chip, der erstmalig in der A-Serie aktive Geräuschunterdrückung (ANC) ermöglicht. In Sachen Klang machen die 2a solide Arbeit. Der Sound hat einen sehr lebendigen Charakter, also in etwa so als würde man Treble und Bass leicht nach oben schrauben. Das eignet sich gut für zeitgenössische und poppige Musik.

Bei der Klarheit können die Buds nicht ganz mit High-End-Kopfhörern aus höheren Preisklassen mithalten. Wenn man die Lautstärke etwas stärker nach oben schraubt, verwäscht sich der Sound ein wenig. Dennoch reicht unterm Strich die Tonqualität für den alltäglichen Musikgenuss in der U-Bahn oder beim Sport allemal. 

Solide funktioniert auch die Geräuschunterdrückung. Niederfrequente, monotone Geräusche werden zuverlässig herausgefiltert. Etwas schwerer tun sich die Buds mit Stimmen und plötzlichen, lauten Geräuschen.

Die Tonqualität beim Telefonieren kann sich hören lassen. Meine Gesprächspartner verstehen mich klar und deutlich, selbst bei lauten Umgebungsgeräuschen. Selbst lärmende Küchengeräte (ich telefoniere sehr gerne, während ich Abendessen zubereite) stören das Gegenüber am anderen Ende der Leitung nicht.

Die einzige wirkliche Schwäche der Buds ist der Transparenzmodus. Dieser soll ermöglichen, dass man sowohl Musik als auch Umgebungsgeräusche gleichzeitig hört. Das funktioniert einigermaßen gut in einem stillen Raum, wenn ich mit einer Person sprechen möchte. In lauteren Umgebungen mit umfangreicher Umgebungsgeräuschkulisse vermischt sich aber alles so sehr, dass man es nicht lange aushält. 

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Pixel Buds 2a im Case

Steuerung

Die Buds lassen sich wie andere Ohrhörer per Berührung steuern. So lässt sich so etwa die Wiedergabe pausieren und fortsetzen, der Geräuschunterdrückungsmodus wählen oder der Sprachassistent aktivieren. 

Bei früheren Kopfhörern war ich nie wirklich Fan dieser Art der Steuerung. Entweder, es hat zu schnell reagiert, etwa dann, wenn man die Stöpsel nur herausnehmen möchte. Oder, es hat zu träge reagiert und man musste hart auf die Oberfläche, und damit die Ohrhörer ins Ohr, drücken. 

Bei den Buds 2a funktioniert es hingegen genauso, wie es soll. Sogar dann, wenn ich über den Stöpseln ein Stirnband oder ein Buff-Tuch trage - etwa beim Radfahren - registrieren sie die Berührung durch den dünnen Stoff. Das ist praktisch, vor allem im Winter. 

Die Integration in Android ist so, wie ich mir das von allen Kopfhörer-Apps erwarten würde. Die Anwendung ist übersichtlich und auf das reduziert, was man braucht. Keine Versuche, irgendwelche Streaming-Dienste oder Produkte zu bewerben: Einfach nur das, was für die Kopfhörer relevant ist.

Screenshot der Pixel-App in Android

Akku

Google gibt an, dass die Pixel Buds 2a bis zu 10 Stunden Wiedergabezeit (ohne aktive Geräuschunterdrückung) und mit dem Ladecase insgesamt bis zu 20 Stunden erreichen können. Bei aktiviertem ANC sinkt die Wiedergabezeit auf bis zu 7 Stunden pro Ladung.

7 bzw. 10 Stunden reichen mir im Alltag mehr als aus. Im Test habe ich es nie geschafft, den Akku so weit zu verbrauchen, dass ich in Stromnot gekommen wäre. Sind tatsächlich einmal Hörer und Case leer, muss man ein USB-C-Kabel bemühen. Eine Drahtlosladefunktion im Case gibt es nur bei der Pro-Schiene. 

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Fazit

Fast bei allen Gadget- oder Elektronikprodukten ist es in der Regel so, dass man im Mittelklasse-Segment das Meiste für sein Geld bekommt. Und doch greife ich immer wieder zu den High-End-Geräten. Warum? Weil ich aus irrationalen Gründen das Beste haben will und kleine Vorteile im Endeffekt dann doch einen Unterschied machen.

Genau hier sind die Pixel Buds 2a anders: Die 149 Euro teuren Kopfhörer sind ein so gelungenes Gesamtpaket, dass ich es nicht rechtfertigen könnte, 50 Euro mehr für die Pro-Version auszugeben. Es wäre, als würde man Geld zum Fenster rausschmeißen. 

Pro und Contra

Pro

  • Bequem, guter Sitz
  • Solider Klang
  • Ausgezeichnete Integration in Android
  • Deutlich günstiger als Pro

Contra

  • Kein Drahtlos-Laden
  • Nicht für iPhone-Nutzer

Der Klang der 2a ist solide, die Bedienung funktioniert wie sie soll und der Akku hält für meine Bedürfnisse mehr als ausreichend lang. Zudem glänzen die Buds 2a mit einem außerordentlich bequemen Sitz und einer perfekten Integration in das Android-Betriebssystem. Die einzige Kleinigkeit, die ich bei der a-Version im Vergleich zu den Pro-Buds vermisse, ist die Möglichkeit, sie drahtlos zu laden. Damit kann ich aber leben. 

Vorsicht iPhone-Nutzer, ihr solltet nicht zu den Pixel Buds greifen. So fehlt die offizielle App-Unterstützung und damit Funktionen wie etwa der Equalizer. Außerdem könnt ihr keine Firmware-Updates machen und die Sprachassistenten-Einbindung funktioniert nicht.

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Thomas Prenner

ThPrenner

KURIER-futurezone Chefredakteur. Beschäftigt sich viel mit Dingen, die man täglich nutzt und schreibt darüber. Sitzt außerdem gerne am Fahrrad.

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