Superyacht Nord arrives in Vladivostok
© REUTERS / REUTERS PHOTOGRAPHER

Digital Life

Kapitän verteidigt Superyacht mit Strahlenwaffen gegen Piraten

In der Times of London berichtet ein Insider von seinen Erlebnissen in der Yacht-Industrie. Die anonyme Person hat über 20 Jahre als Crew auf den Superyachten der Superreichen gearbeitet, vieles selbst erlebt und auch vieles von Kolleg*innen gehört.

Eine Sache ist ihm besonders in Erinnerung geblieben: Der Schrecken in den Augen eines Kapitäns, der von seinem Kampf gegen bewaffnete Piraten erzählt hat.

Piraten mit Sturmgewehren rasten auf die Yacht zu

Der Kapitän steuerte eine 70-Meter-Superyacht (Yachten werden üblicherweise in Metern für die Länge angegeben statt in Kosten) im Arabischen Meer. Mit Sturmgewehren bewaffnete Piraten rasten mit Festrumpfschlauchbooten auf die Superyacht zu, um sie zu entern.

Der Kapitän musste die Abwehrwaffen der Superyacht einsetzen. Dabei kamen eine Schall- und eine Strahlenwaffe zum Einsatz. Schallwaffen arbeiten üblicherweise in einem Frequenzbereich von 2100 bis 3100 Hertz mit etwa 150 dB. Damit kann auf eine Distanz bis über einem Kilometer ein schriller Ton erzeugt werden. Je näher man der Waffe kommt, desto stärker wird der Schmerzreiz, der durch den Ton entsteht.

Die Strahlenwaffe wird salopp auch „Pain Ray“ – Schmerzstrahl genannt. Dabei handelt es sich um ein Gerät, das stark gerichtete Mikrowellen ausstrahlt. Die elektromagnetische Strahlung dringt 0,4mm in die Haut ein. Dort heizt sie in wenigen Sekunden die Wassermoleküle auf 55 Grad Celsius auf, was den Schmerzreiz auslöst. Die Reichweite wird mit über 500 Metern angegeben.

Beide Systeme sind als nicht-tödliche Waffen eingestuft. Tödliche Waffen gibt es auf Superyachten üblicherweise nicht, da die Rechtslage dies in vielen Häfen, in denen sie anlegen, nicht zulässt.

Mit Piratenangriffen wird gerechnet

Die Gefahr von Piratenüberfällen ist dem Insider zufolge auch heute noch sehr real. In einigen Gegenden wird sogar damit gerechnet, dass Superyachten angegriffen werden, wie vor der Küste Afrikas und im Golf von Aden. Deshalb würde jede Abwehrtechnologie, die einigermaßen funktioniert, ihren Weg auf Superyachten finden.

Ob der Kapitän aus der Erzählung den Piratenangriff erfolgreich abwehren konnte, geht aus dem Bericht des Insiders nicht hervor. Ein Gerücht, dass sich seit Jahren hält, kann der Insider aber zerstreuen. Die 162-Meter-Megayacht von Roman Abramovich hat kein Raketen-Abwehrsystem.

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Kommentare