Urlauber sollten sich über die Spesen im Ausland bei ihrer Hausbank erkundigen
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© APA/HELMUT FOHRINGER

IT-Security

Sicherheitslücke ermöglicht Übernahme von Bankomaten

Sicherheitsforscher von Positive Technologies haben in Checker ATM Security, eine Schutzsoftware für Geldautomaten, Sicherheitslücken entdeckt. Diese würden es Angreifern ermöglichen, Bankomaten vollständig zu kapern und unter ihre Kontrolle zu bringen. Anschließend könnte der Geldautomat dazu gebracht werden, beliebig viel Geld auszuspucken.

Eigentlich ist Checker-ATM-Security-Software dafür da, externe Geräte, die an die Geldautomaten angeschlossen werden können, etwa Eingabegeräte wie Tastaturen oder USB-Sticks, zu blockieren. Die Schwachstelle CVE-2017-6968 erlaube es allerdings den Angreifern sich als Man-In-The-Middle zwischen den Servern der Bank und dem Geldautomaten zu schalten, entweder durch Zugriff auf das Netzwerkkabel oder durch ARP-Spoofing, teilte Georgy Zaytsev, Sicherheitsforscher bei Positive Technologies per Aussendung mit. In weiterer Folge könnte der Geldautomat dadurch unter Kontrolle gebracht werden.

Beschwichtigungen

Nachdem die Sicherheitsforscher den Hersteller der Schutzsoftware, GMV, über die Schwachstellen in Kenntnis gesetzt haben, hat dieser einen Patch bereitgestellt und dadurch laut eigenen Angaben die Sicherheitslücke geschlossen.

GMV beschwichtigt gegenüber The Register: Die Sicherheitslücke sei nur sehr schwer auszunutzen und man habe bisweilen keine derartigen Angriffe oder Angriffsversuche gesehen. Die Wahrscheinlichkeit, dass Hacker die Lücke nutzen sei "ziemlich gering".

Laut der Website von GMV kommt die betroffene Software - Checker ATM Security - in Geldautomaten europaweit zum Einsatz, auch in den USA, Südamerika und Asien. Insgesamt sei die Software auf 80.000 Geldautomaten weltweit installiert.

Bankomaten als beliebtes Ziel

Mängel bei der physischen Sicherheit und der Umstand, dass Geldautomaten auf veralteter Software - etwa Windows XP - laufen, mache sie zu einer attraktiven Zielscheibe, warnt etwa die russische IT-Sicherheitsfirma Kaspersky. Erst kürzlich wurde bekannt, dass Bankomaten über ein gebohrtes Loch an der Vorderseite manipuliert und leergeräumt werden können. Laut Kaspersky ist dafür nur 15 Dollar teure Hardware nötig.

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