Sicherheitsrisiko: US Army verbietet Einsatz von DJI-Drohnen
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Die US Army verbietet ihren Soldaten den Einsatz von Drohnen des chinesischen Herstellers DJI. Grund seien „Risiken im Einsatz“ und „dass man auf Sicherheitslücken in den DJI-Produkten aufmerksam gemacht wurde“. Das geht aus einem Memo hervor, das am 2. August verschickt wurde. Demnach soll „die Verwendung eingestellt, alle DJI-Applikationen deinstalliert, Akkus und Speichermedien von Geräten entfernt und das Equipment sicher verstaut werden, bis es weitere Anweisungen gibt“.
DJI zeigte sich in einer Stellungnahme enttäuscht über die Entscheidung und betont, dass man mit den Behörden zusammenarbeiten wolle. Worum es sich genau bei den angeblichen Sicherheitslücken handelt, ist unklar. Selbst DJI dürfte das nicht wissen, denn man suche laut Stellungnahme das Gespräch, um die Entscheidung zu verstehen. Drohnen von DJI kommen offenbar derzeit in 300 verschiedenen Missionen der US-Armee zum Einsatz.
Bedenken wegen Datenschutz
Ars Technica mutmaßt, dass die Drohnen über eine Sicherheitslücke verfügen könnte, über die Angreifer die Kontrolle übernehmen könnte. DJI-Drohnen werden unter anderem auch von der Terrormiliz Islamischer Staat eingesetzt, beispielsweise um Granaten und Bomben abzuwerfen.
Der bekannte Drohnen-Blog sUAS News warf DJI zudem vor, dass man bereits über eine simple Google-Suche auf Daten wie Flugprotokolle, Fotos und Audio-Aufnahmen zugreifen könnte. Belege für die Behauptung lieferte man jedoch nicht. DJIs Web-Plattform ist relativ umstritten. Um die Drohne verwenden zu können, muss man ein DJI-Konto erstellen, in dem derartige Daten gespeichert werden können.
Das Konto ist allerdings nicht zwingend für weitere Flüge erforderlich. Die Daten werden auf Servern in den USA und Hongkong gespeichert. Unklar ist, wie die Drohne beispielsweise im Offline-Modus verhindert, dass man in sogenannte No-Fly-Zonen vordringt.
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