WAS HEISST ICH KANN DAS ZIMMER NICHT BUCHEN?!?!?!

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Digital Life

So will Airbnb rausfinden, ob Gäste Psychopathen sind

Airbnb hat eine Software entwickelt, die die Online-Persönlichkeiten von Gästen untersucht. So soll die „Verlässlichkeit und Kompatibilität“ herausgefunden werden, damit Airbnb-Vermieter und -Gäste "besser zusammenpassen".

Damit soll unter anderem verhindert werden, dass es zu Verwüstungen und Vermüllungen in vermittelten Apartments kommt. In London beschwerten sich Airbnb-Hosts darüber, dass in ihren Wohnungen Partys von Rowdies veranstaltet worden waren. Eine 2,5 Millionen Pfund teure Wohnung sei etwa von hunderten Ravern, die mit Drogen abgefüllt gewesen seien, verwüstet worden, heißt es in einem Bericht des Evening Standard.  

Was dafür alles analysiert und in den Entscheidungsprozess miteinbezogen wird, ist teilweise erschreckend - weil es extrem ausufernd ist. Das Patent zu der Technologie hat Airbnb beim Europäischen Patentamt im vergangenen Jahr eingereicht. Ob die Software bereits eingesetzt wird, ist nicht bekannt.

Was alles miteinberechnet wird

Dem Patentantrag zufolge kann Airbnb mit der Software die Social-Media-Profile von potentiellen Gästen auf Merkmale wie „Offenheit“ oder „Gewissenhaftigkeit“ durchsuchen und diese Daten mit „sicheren Drittanbieter-Datenbanken“ abgleichen. Auch Strafregister sollen abgefragt werden und es gibt Abfragekategorien für die „Involvierung in Straftaten“ sowie „Neurotizismus“. Auch die Kriterien „Narzissmus, Psychopath oder Machiavellismus“ werden als „nicht vertrauenswürdig“ eingestuft.

Um festzustellen, ob potentielle Airbnb-Gäste falsche Social-Media-Profile angegeben haben, soll auch eine KI eingesetzt werden. Nutzer sollen außerdem Punkteabzug bekommen, wenn sie Bilder von Alkohol, Drogen oder Sex-Arbeit über Social-Media-Kanäle teilen. Auch Nutzer, die „in Pornografie involviert“ seien, sowie Menschen, die „negative Sprache“ benutzen und Hassnachrichten versenden, werden im Score schlecht bewertet.

Die Software soll außerdem online nach Artikeln über eine Person suchen, die im Zusammenhang mit Kriminalität und schweren Verbrechen stehen. Auch private Blogs von Menschen werden analysiert, um das „Persönlichkeitsprofil“ des potentiellen Gastes zu verfeinern. Um das Ganze abzurunden, werden Merkmale wie Beruf und „soziale Verbindungen“, also wer mit wem befreundet ist, in Verbindung gebracht. Danach werde die „Kompatibilität“ zwischen Gast und Host ermittelt, heißt es im Patentantrag.

Risikoanalyse wird durchgeführt

Airbnb sagte dem Evening Standard, dass das Patent aus ihrer Aquise des Start-ups Trooly stammt. Dieses ermöglicht derartige Background-Checks von Personen. Auf die Frage, ob Trooly bereits bei Airbnb-Gästen eingesetzt werde, wollte Airbnb nicht antworten. Auf der Website steht allerdings bereits, dass „jede Airbnb-Reservierung einer Risikoanalyse unterliegt, bevor sie bestätigt wird.“ Man verwende vorausschauende Analysen und Machine Learning, um verdächtige Aktivitäten zu untersuchen, bevor diese stattfinden, heißt es weiters.

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Barbara Wimmer

shroombab

Preisgekrönte Journalistin, Autorin und Vortragende. Seit November 2010 bei der Kurier-Futurezone. Schreibt und spricht über Netzpolitik, Datenschutz, Algorithmen, Künstliche Intelligenz, Social Media, Digitales und alles, was (vermeintlich) smart ist.

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