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Digital Life

So wird man nervige Spam-Anrufe los

Spam ist nicht nur bei Mails ein Problem. Auch am Telefon ist man immer wieder mit unerwünschten Kontaktversuchen konfrontiert. Bei der österreichischen Rundfunk und Telekom Regulierungs-GmbH (RTR) verzeichnete man 2020 einen massiven Anstieg an Meldungen  unerwünschter Anrufe. Alleine im Monat September wurden mit 1728 Anrufen mehr als dreimal so viele Fälle wie im September 2019 (508) verzeichnet.  Höhepunkt des heurigen Jahres war laut aktuellen Zahlen bislang der Juli mit 4113 Meldungen - verglichen mit 502 im Juli des Vorjahres. Da weit nicht alle Anrufe gemeldet werden, dürfte die Dunkelziffer um ein vielfaches höher liegen. Der massive Anstieg ist laut RTR-Sprecherin Daniela Andreasch aber zum Teil auch auf eine gestiegene Sensibilität sowie auf den höheren Bekanntheitsgrad der Meldestelle zurückzuführen. 

Hat man bei einem Spam–Anruf abgehoben, sollte man das der RTR melden. Möglich ist das über das Online-Formular im Web unter rufnummernmissbrauch.at.

Spam-Filter für Handys

Ähnlich wie Spam-Filter bei eMail-Programmen gibt es mittlerweile aber auch zahlreiche Apps, die es ermöglichen, Anrufe zu blockieren, bevor das Handy überhaupt zu läuten beginnt. Möglich wird das mithilfe von „schwarzen Listen“. Sie werden auf Basis von Nutzer-Angaben erstellt. Wenn mehrere Anwender der App etwa melden, dass eine bestimmte Nummer für Betrügereien genutzt wird, wird sie blockiert. Derartige Apps sind sowohl für Android-Handys als auch für iPhones verfügbar. Unter iOS findet man Optionen zum Blockieren von Anrufen unter „Einstellungen“ > „Telefon“ und dann Anrufe blockieren und identifizieren“. Hat man eine App zum Blockieren installiert, scheint sie dort auf. Weitere Infos dazu bietet Apple hier

Manche Hersteller von Android-Handys haben einen entsprechenden Spam-Schutz vorinstalliert. Ob dem so ist, kann man einfach überprüfen. So muss man die Telefon-App über das entsprechende Icon (meist ein Telefonhörer) öffnen. Über die 3 Punkte rechts oben erreicht man dort die „Einstellungen“. Dort muss man nach Optionen wie „gesperrte Nummern“, „Spam“, oder „Anrufsperre“ Ausschau halten. 

Auf neueren Samsung-Handys heißt der Menüpunkt  etwa „Anrufer-ID und Spam-Schutz“. Er basiert auf der Spam-Blockier-App Hiya mit der Samsung eine mehrjährige Kooperation abgeschlossen hat. Erst kürzlich wurde sie um 5 Jahre verlängert.

Hiya

Hiya ist auch als App für andere Android-Handys abseits von Samsung sowie für iPhones verfügbar. In der Gratis-Version werden dort Spam-Anrufe aber nur als solche angezeigt. Für das automatische Blockieren muss man die Premium-Version um 2,19 Euro im Monat abonnieren. Hiya verfügt aufgrund seiner großen Kundenbasis über eines der größten Spam-Verzeichnisse. Allerdings gibt es auch andere Programme für Smartphones, die vor Spam-Calls schützen. Dazu zählen etwa die Apps Clever Dialer oder Calls Blacklist. Sie alle funktionieren nach dem gleichen Prinzip und bieten meist eine reduzierte kostenfreie Variante. 

Aufpassen sollte man jedenfalls bei kostenlosen Apps, die einen dubiosen Eindruck machen. Hier könnte man sich anstelle eines Spam-Filters auch schädliche Software aufs Handy holen. 

Was die Anrufer wollen

Bei den Spam-Anrufen wird in der Regel versucht,  Angerufene zu dubiosen Geschäften zu verleiten. Oft handelt es sich dabei um unseriöse Geldanlagen. Die Verkäufer sitzen in der Regel in großen Callcentern im Ausland – oft Osteuropa oder Indien – und versuchen sehr aggressiv, ihre Produkte anzubringen. Man sollte  deshalb möglichst  schnell auflegen und sich in keine Unterhaltung verwickeln  lassen.   

Die Nummern und Daten entstammen oft Diebstählen im Netz. Oftmals werden Kundendatenbanken mit entsprechenden Informationen abgegriffen und weiterverkauft. Manchmal handelt es sich um sogenannte „Ping-Anrufe“, bei denen die Betrüger auf einen Rückruf hoffen. Dabei lassen es die Betrüger nur einen kurzen Moment läuten, legen dann rasch wieder auf. Einen Rückruf sollte man auf jeden Fall unterlassen, da hier Kosten anfallen können.

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Thomas Prenner

ThPrenner

Beschäftigt sich mit Dingen, die man täglich nutzt. Möchte Altes mit Neuem verbinden. Mag Streaming genauso gern wie seine Schallplatten. Fotografiert am liebsten auf Film, meistens aber mit dem Smartphone.

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