Ukrainische Su-27 zeigt "Hammer-Wurf" aus Cockpit-Perspektive
Vor einigen Tagen ist ein bemerkenswertes Video aufgetaucht. Darauf ist aus der Cockpit-Perspektive zu sehen, wie ein ukrainischer Su-27 Kampfjet einen so genannten "Hammer-Wurf" durchführt und damit auf russische Ziele feuert. Mit diesem spektakulären Manöver wird versucht, die Reichweite der Geschosse zu erhöhen.
Insgesamt 4 Stück der Gleitbomben vom Typ GBU-39/B Small Diameter Bombs (SDB) werden abgefeuert. Zuvor beschleunigt der Pilot den Kampfjet, geht in einen rasanten Steigflug über und wirft die Bomben ab. Anschließend dreht er sofort ab.
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Bomben werden "angeschupft"
Mit einem solchen Manöver, das auch als "Schupfen" bezeichnet wird, können Gleitbomben mit kleinen Flügeln eine höhere Reichweite erhalten. Je schneller und je höher ein Flugzeug beim Abwurf fliegt, desto weiter kann die Gleitbombe gleiten. Das geht aber nicht, wenn man die Lufthoheit nicht hat bzw. der Luftraum, etwa aufgrund von Flugabwehr des Feindes, umstritten ist.
Daher wird eben geschupft. Der Kampfjet nähert sich im Tiefflug, um nicht vom Radar der Luftabwehr erfasst zu werden. Er beschleunigt und zieht nach oben. Im Flug nach oben wird die Gleitbombe abgeworfen. Danach dreht die Maschine sofort ab, und geht wieder in den Tiefflug über, um nicht vom feindlichen Radar erfasst zu werden.
Durch das Momentum des schnellen Aufwärtsfluges, fliegt die Bombe in einer ballistischen Kurve noch weiter nach vorn und oben, bevor die Schwerkraft sie wieder nach unten zieht.
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Bomben werden über Tablet gesteuert
Bei der Gleitbombe GBU-39/B handelt es sich um eine Präzisionswaffe, die von den USA an die Ukraine geliefert wird. Sowohl Su-27 Kampfjets als auch MiG-29 sollen damit Ziele in bis zu 74 Kilometern Entfernung präzise angreifen können.
Die ukrainischen Kampfjets wurden umgerüstet, damit sie mit den westlichen Waffen kompatibel sind. Im Cockpit werden Gleitbomben wie die GBU-39/B von den Piloten über ein iPad-ähnliches Gerät gesteuert.
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Hohe Trefferquote
Die GBU-39/B soll in der Ukraine eine hohe Treffergenauigkeit von fast 90 Prozent aufweisen. Außerdem seien die Gleitbomben widerstandsfähig gegen russische Störmaßnahmen, wie The War Zone schreibt. Hauptsächlich werden sie zur Zerstörung von Brücken und anderen statischen Zielen eingesetzt.
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