Wie die Ukraine einen russischen Überschallbomber Tu-22 kapern wollte

Wie die Ukraine einen russischen Überschallbomber Tu-22 kapern wollte

© Dmitriy Pichugin / WikiMedia

Militärtechnik

Wie die Ukraine einen russischen Überschallbomber entführen wollte

Die Ukraine hat angeblich einen Versuch unternommen, ein russisches Kampfflugzeug vom Typ Tupolew Tu-22M3 zu entführen. Das Kapern des strategischen Überschallbombers konnte allerdings von Russlands Inlandsgeheimdienst FSB vereitelt werden. Das behauptet zumindest der FSB. 

Demnach soll die Ukraine einen russischen Piloten über Telegram kontaktiert haben. Gut 3 Millionen US-Dollar und die italienische Staatsbürgerschaft sollen dem russischen Tu-22M3-Piloten für die Entführung des Kampfflugzeugs in Aussicht gestellt worden sein. 

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Tu-22-Entführung ging nach hinten los

"Der ukrainische Geheimdienst beabsichtigte, einen russischen Militärpiloten anzuheuern und einen Bomber in die Ukraine zu fliegen", teilte der FSB auf seiner Webseite am Montag mit. Der ukrainische Geheimdienst SBU nahm zu den Darstellungen zunächst nicht Stellung. 

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Der FSB behauptet, der russische Pilot sei auf das Angebot nicht eingegangen und habe den Vorfall seine Vorgesetzten gemeldet. Daraufhin habe man auch Informationen erhalten, die nützlich für Angriffe auf den ukrainischen Flugplatz Oserne westlich von Kiew gewesen seien, teilte der FSB weiter mit.

In der Region Schytomyr, in der der Flughafen liegt, wurde am frühen Montag Luftalarm ausgelöst. Nach Berichten auf sozialen Plattformen, darunter auch im Kurznachrichtendienst Telegram, kam es zu Explosionen. Reuters konnte die Berichte nicht verifizieren. 

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Die Tupolew Tu-22

Die Tupolew Tu-22 wurde in den 1960er-Jahren in der damaligen Sowjetunion entwickelt. Ihren Erstflug hatte die Tu-22 im Jahr 1969, bis 1993 wurden insgesamt 497 Stück des Kampfjets produziert. 

Die modernisierte Version Tu-22M3 kann Geschwindigkeiten von bis zu Mach 1,88 (rund 2.320 km/h) erreichen und in einer Höhe von 13.300 Metern fliegen. Die Reichweite des 4-sitzigen Bombers wird mit 7.000 Kilometern angegeben.

Von der Tu-22M3 aus werden unter anderem Hyperschallraketen vom Typ Kinzhal Kh-47 abgefeuert. Die Maschinen werden aber auch zum Start der alten Überschallraketen Kh-22 und Kh-32 genutzt. Auch Atomwaffen können von der Tu-22M3 eingesetzt werden.

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