Solarkraftwerk verbrennt vorbeifliegende Vögel
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Das Ivanpah Solarkraftwerk in Kalifornien an der Grenze zu Nevada lenkt Licht mit 300.000 Spiegeln auf drei rund 40 Stockwerke hohe Türme, in denen Wasser verdampft wird, um Turbinen anzutreiben. Das Wasser wird durch konzentrierte Sonnenenergie erhitzt. Das Kraftwerk liefert Strom für 140.000 Haushalte. Die nachhaltige Stromerzeugung fordert allerdings das Leben tausender Vögel, berichtet CBC. Diese fliegen an den Türmen vorbei und direkt in das gebündelte Licht, wodurch sich Federn sofort entzünden.
Rauchwolken am Himmel
Durch den Vorgang entstehen Rauchwolken, die das Verbrennen der Vögel klar sichtbar machen. Angestellte des Solarkraftwerks bezeichnen die getöteten Vögel als "Streamers", weil sie beim Absturz einen Rauchschweif hinter sich nachziehen. Für die Vögel scheint das Solarkraftwerk eine fatale Falle darzustellen. Sie werden durch das vermehrte Vorkommen von Insekten angelockt, die wiederum die Helligkeit der Spiegel anzieht. Auch Insekten und andere schwebende Objekte in der Luft werden verbrannt. Die meisten verpuffen in kleineren Rauchwolken.
Wie viele Vögel genau getötet werden, das ist nun Gegenstand von Untersuchungen. Solarkraftwerks-Betreiber BrightSource geht von 1.000 Tieren aus, ein Zentrum für Biodiversität von 28.000. Für Solarenergie-Befürworter stellt der Fall einen Rückschlag dar. Das 2,2 Milliarden Dollar teure Ivanpah Solarkraftwerk ist erst im Februar in Betrieb gegangen.
Weiteres Kraftwerks-Projekt gefährdet
In Kalifornien und angrenzenden US-Bundesstaaten gibt es eine Vielzahl neuer Solarkraft-Projekte. Eines davon ist durch das Vogel-Phänomen stark gefärdet, soll es sich doch genau in einer Migrationsroute gefährdeter Vogelarten befinden. Bei bisherigen Solarkraftprojekten, die nach dem besagten Spiegel-Turm-Prinzip arbeiten, wurden weit weniger Vogeltötungen beobachtet.
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