Der Raumfrachter Dragon ist etwa zweieinhalb Minuten nach dem Start explodiert
Der Raumfrachter Dragon ist etwa zweieinhalb Minuten nach dem Start explodiert
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Raumfahrt

SpaceX: Raumfrachter Dragon explodiert nach Start

Der private FrachterDragon“ ist wenige Minuten nach dem Start zur Internationalen Raumstation ISS explodiert. „Etwas ist beim Start schief gelaufen“, schrieb die US-Raumfahrtbehörde Nasa am Sonntag beim Kurznachrichtendienst Twitter. Der Frachter sei zerbrochen. Es sei eine „Unregelmäßigkeit“ aufgetreten, die nun untersucht werde, schrieb die Betreiberfirma SpaceX bei Twitter. Nähere Details waren zunächst nicht bekannt. Der Raumfrachter ist unbemannt.

Der „Dragon“ hatte rund 2000 Kilogramm Nachschub und wissenschaftliche Geräte zu den Astronauten auf der ISS bringen sollen. Es sollte bereits der siebte Versorgungsflug des Frachters werden, alle vorherigen hatten abgesehen von kleineren Pannen stets reibungslos geklappt. Ende Oktober war allerdings ein anderer unbemannter Versorgungsfrachter - der von der Firma Orbital Sciences entwickelte „Cygnus“ - ebenfalls beim Start zur ISS explodiert.

SpaceX

Der Raumtransporter Dragon der privaten US-Firma SpaceX bringt seit 2012 jeweils rund 2,5 Tonnen Ladung zur ISS. Die Kapsel wird mit einer Falcon9-Trägerrakete, die ebenfalls von SpaceX entwickelt wurde, ins All geschickt. Der technisch recht ausgereifte Frachter wassert nach dem Abkoppeln von der ISS im Atlantik und kann wiederverwertet werden. Die Kapsel soll künftig Astronauten zur Raumstation bringen.

Versorgung der ISS

Zuletzt war die ISS im April mit Nachschub versorgt worden, ebenfalls vom „Dragon“. Die Nasa äußerte sich zunächst nicht dazu, ob die Versorgungslage der Astronauten nun knapp werde. Normalerweise sind aber ausreichend Notfallrationen auf der Raumstation gelagert. „Ich habe den Start vom Weltraum aus beobachtet“, schrieb der US-Astronaut Scott Kelly von der ISS. „Traurigerweise schiefgegangen. Weltraum-Arbeit ist schwierig.“

Ein nicht namentlich genannter Mitarbeiter der russischen Raumfahrtbranche sprach von einem schweren Verlust. An Bord seien unter anderem Raumanzüge für US-Astronauten sowie wichtiges Werkzeug gewesen, sagte er der Agentur Interfax zufolge. Russland will zur Versorgung der Crewmitglieder am 3. Juli einen Progress-Frachter zur ISS schicken. Der Start wird mit besonderer Spannung erwartet, da die Proton-Trägerrakete zuletzt pannenanfällig war.

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