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Rückzug

Steve Ballmer: "Mein Größter Fehler war Vista"

Microsoft-Chef Steve Ballmer hat rund zweieinhalb Monate über seinen Rückzug nachgedacht. Endgültig sei die Entscheidung zwei Tage vor der Ankündigung am Freitag gefallen, sagte Ballmer in einem Interview des Online-Dienstes „ZDNet".

Er habe noch keine konkreten Pläne für die Zukunft: "Ich habe bisher noch nicht darüber nachgedacht, was als nächstes kommt, weil ich gar nicht die Zeit dazu habe." Er freue sich darauf, nachdem sich sein ganzes Leben nur um seine Familie und Microsoft gedreht hat, ein "zweites Kapitel" in seinem Leben anzufangen. Bill Gates habe nicht zu seiner Entscheidung beigetragen und auch nicht versucht ihn vom Rücktritt abzuhalten. "Bill respektiert meine Entscheidung", sagte Ballmer.

Auf die Frage, auf welche Sache er bei Microsoft am meisten stolz ist, antwortete Ballmer: "Im bin stolz darauf, ein bedeutender Teil der Geburt des Intelligent Personal Computings gewesen zu sein."

Größter Fehler
Auf die Frage, welchen Fehler er am meisten bedauert, sagte Ballmer: "Ich hatte Gelegenheit viele Fehler zu machen. Was ich am meisten bedauere ist, nennen wir es, das loopedy-loo das wir gemacht haben von Longhorn zu Windows Vista."

Longhorn war der Codename für die Entwicklung von Vista. Mit dem "loopedy-loo" beruft sich Ballmer darauf, dass mitten in der Entwicklungsphase die Code-Basis zurückgesetzt wurde. Dadurch schafften es viele Features, die zuvor angekündigt wurden, nicht in die finale Version von Vista. Einige dieser Features, unter anderem ein damals neuartiges User Interface, wurden 2003 mit diesem Promo-Video auf einer Entwickler-Konferenz angekündigt:

Aktienkurs
Die Anleger blieben am Freitag bei ihrer positiven Einschätzung von Ballmers Abgang: Die Aktie legte zum Handelsschluss um über sieben Prozent auf 34,75 Dollar zu. Das steigerte den Wert des großen Aktienpakets des langjährigen Chefs um rund 850 Millionen Dollar.

Ballmer hatte am Freitag angekündigt, er werde innerhalb der kommenden zwölf Monaten den Chefposten aufgeben, nachdem ein Nachfolger gefunden worden sei.

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