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Studie

Tabakkonzerne umgehen Werbeverbot mit Apps

Viele Tabakkonzerne dürften einer aktuellen Studie zufolge einen recht modernen und einfallsreichen Weg zur Umgehung des Werbeverbots gefunden haben: Apps. So wollen australische Forscher insgesamt 107 Apps im Apple App Store und dem Android Play Store gefunden haben, die Rauchen auf verschiedene Arten bewerben würden. Besonders iOS wird offenbar gerne von den Tabakkonzernen genutzt: insgesamt 65 Apps fanden sich im Apple App Store, auf dem Android Play Store lediglich 42. Dafür konnten die Forscher recht genaue Zahlen für die Nutzung auf Android sammeln: mehr als 11 Millionen Downloads konnten die "Pro Raucher"-Apps auf sich vereinen.

Gefahr für Kinder
Die Apps haben hierbei oft recht kuriose Funktionen. So gibt es neben simplen Produkt-Apps mit Informationen über die verschiedenen Sorten auch interaktive Wallpaper oder Apps, die das "Rauchverhalten simulieren sollen." Andere ersetzen wiederum das Batterieicon durch eine brennende Zigarette oder erklären, wie man selbst eine Zigarette dreht. Das britische Gesundheitsministerium bezeichnet die Apps zwar als "schändlich", kann allerdings nur wenig dagegen tun, da viele dieser Apps in Übersee produziert werden. Die Forscher der Studie zeigten sich besonders besorgt darüber, dass die Apps teilweise unter Kategorien wie "Gesundheit und Fitness" oder "Entertainment" eingeordnet wurden und dadurch einen falschen Eindruck erwecken. Insbesondere Kinder könnten so recht einfach zum Rauchen verleitet werden. Mit der Studie flammt in Großbritannien auch wieder die Diskussion um einheitliche Zigarettenverpackungen auf, da Unternehmen so schwerer eine Marke aufbauen können.

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