Der Mitfahrdienst Uber verbindet selbstständige Fahrer und Fahrgäste
Der Mitfahrdienst Uber verbindet selbstständige Fahrer und Fahrgäste
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Taxifahrer protestieren gegen Uber

Uber bietet seine Dienste auch in Wien an. Laut Homepage gilt ein Startpreis von 4 Euro, dazu kommen 1,5 Euro je Kilometer und 0,40 Euro je Minute, aber auch ein Mindestbetrag von 9 Euro für eine Fahrt - so wird etwa die Strecke Oper bis Schottentor um 9 Euro angeboten, vom Westbahnhof zum Rathaus sind es pauschal 12 Euro. Von der Innenstadt zum Flughafen werden 50 Euro verlangt und damit mehr als mit einem Pauschale bei Taxifunkdiensten.

Europaweite Demonstration

Europaweit wollen Tausende Taxifahrer heute Mittwoch gegen die neue Konkurrenz aus dem Internet demonstrieren. Die Proteste sind in Städten wie Berlin, Hamburg oder auch London, Paris, Madrid und Mailand geplant. Zu einer Sternfahrt am Mittag in Berlin meldeten die Veranstalter bis zu 1.000 Taxis an. "Das wird man auch merken im Straßenverkehr", sagte ein Polizeisprecher.

Die Taxifahrer sehen ihr Geschäft von Anbietern bedroht, die über Handy-Apps Fahrer vermitteln. Aus ihrer Sicht gibt es einen unfairen Wettbewerb, weil für die neuen Rivalen aus dem Internet die strikte Regulierung des Taxi-Gewerbes ausgehebelt sei. Ein rotes Tuch ist für sie vor allem die US-Firma Uber, die in rund 20 europäischen Städten aktiv ist. Vergangene Woche besorgte sich Uber 1,2 Mrd. Dollar (885,8 Mio. Euro) frisches Geld von Investoren, das Unternehmen aus San Francisco wurde dabei insgesamt mit 17 Mrd. Dollar bewertet.

Streiks

Kleinere Proteste als in Berlin sind nach Angaben des Deutschen Taxi- und Mietwagenverbands in Hamburg, Köln und München geplant. In London wollen Tausende Taxifahrer langsam durch das Zentrum fahren, die Veranstalter erwarten 10.000 bis 12.000 Teilnehmer. In Mailand wird mit rund 5.000 streikenden Fahrern gerechnet, auch in Madrid sind tausende Taxifahrer zum Streik aufgerufen. In Paris wollen rund 3.000 Fahrer die Flughäfen Orli und Charles de Gaulle blockieren. Proteste sind auch in Lissabon, Sao Paolo und Chicago geplant. Vor allem in London und Paris hatte es bereits mehrfach Proteste von Taxifahrern gegen die neuen Wettbewerber gegeben.

Keine Überprüfungen

Private Fahrer seien oft nicht für die Beförderung versichert, absolvierten keine regelmäßigen Gesundheitschecks, ihre Ausbildung und der technische Zustand des Autos würden nicht geprüft, kritisierte der Präsident des Deutschen Taxi- und Mietwagenverbands BZP, Michael Müller, zum Aktionstag. Uber entgegnet stets, man überprüfe die Fahrer und sorge für die Sicherheit der Fahrgäste.

Der Dienst musste in Europa bereits Rückschläge hinnehmen. In Brüssel wurde Uber der Betrieb untersagt, in Frankreich gibt es Einschränkungen. In Berlin erwirkte ein Taxifahrer im Frühjahr eine einstweilige Verfügung gegen Uber, vollstreckte sie jedoch unter Hinweis auf wirtschaftliche Risiken nicht.

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