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Theorie

Tinder und Co führen zu Häufung von Geschlechtskrankheiten

Einer der führenden Sex-Spezialisten Großbritanniens und Sprecher der "British Association for Sexual Health and HIV", Peter Greenhouse, fordert, dass Dating-Apps "mehr Zeit investieren, um Verhütung zu bewerben", wie die BBC berichtet. Durch Dating-Apps seien Menschen heute in der Lage, ihre Sexualpartner schneller zu wechseln, weshalb das Risiko für Infektionen mit Geschlechtskrankheiten steige., so Greenhouse. Besonders besorgt ist der Arzt, weil die HIV-Situation "kurz vor dem Kippen" sei.

Viele Dating-Apps betonen zwar, dass sie stets versuchen, sicheren Sex zu unterstützen, Greenhouse sieht aber eine Gefahr für die Gesundheit der Nutzer. "Wenn viele Menschen ihre Partner häufig wechseln, könnte das zu einer Explosion von HIV-Ansteckungen führen. Apps könnten das verursachen", sagt Greenhouse. Tatsächlich haben sich die Ansteckungsraten mit einigen Geschlechtskrankheiten in Großbritannien in den vergangenen Jahren erhöht.

Die Zahl der Syphilis-Erkrankungen hat seit 2014 um 33 Prozent zugenommen, bei Gonorrhoe ist die Zahl um 19 Prozent gewachsen. Die App-Hersteller können der Argumentation von Greenhouse wenig abgewinnen und sehen in den Apps nur den Ausdruck sozialer Entwicklungen, die seit Jahrzehnten voranschreiten.

Der Dating-App-Markt in Großbritannien ist in den vergangenen Jahren explodiert. Es wird geschätzt, dass pro Woche bis zu zwei neue Apps auf den Markt kommen. Mittlerweile gibt es spezialisierte Anwendungen, etwa für Freunde bestimmter Sexualpraktiken.

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