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Digital Life

Trump überrascht Google mit Ankündigung von Corona-Webseite

Am Freitag hat US-Präsident Donald Trump aufgrund des Coronavirus den nationalen Notstand in den USA ausgerufen. Im Rahmen der Pressekonferenz hat er außerdem von einer Webseite gesprochen, die Google entwickeln würde. Dort sollen Menschen ihre Symptome eingeben und so erfahren, ob oder wo sie einen Virustest machen können. 

"Google wird eine Website entwickeln - im Gegensatz zu früheren Websites wird das sehr schnell geschehen -, um festzustellen, ob ein Test notwendig ist", sagte Trump

Google selbst dürfte von der Ankündigung einigermaßen überrascht worden sein. Erst eine Stunde nach der Pressekonferenz gab es ein offizielles Statement. Demnach stehe man nicht vor dem Start eines landesweiten Dienstes. Stattdessen arbeitet die Alphabet-Tochter Verily an einem experimentellen Projekt, das vorerst auch nur für Bewohner der Bay Area rund um die Metropole San Francisco verfügbar gemacht werden soll. Es solle sich um eine Ergänzung der bestehenden Webseite Project Baseline handeln, wie The Verge berichtet.

Carolyn Wang, Sprecherin von Verily, sagte, dass die Webseite zunächst nur Mitarbeitern des Gesundheitswesens und nicht der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden sollte. Nach der Ankündigung wolle man sie aber öffentlich zugänglich machen.

Trump führte sogar im Detail aus, dass 1700 Google-Entwickler an dem Projekt arbeiten würden. Google bzw. Verily selbst wollte diese Zahl nicht kommentieren. Woher sie stammt bleibt weiter unklar, laut Axios hat Verily lediglich rund 1000 Angestellte. Allerdings sagte Google auch, dass Freiwillige an dem Projekt arbeiten.

Befugnisse 

Die Ausrufung des Notstands gibt Trump weitreichende Befugnisse. Die Maßnahme ermöglicht unter anderem den Zugriff auf einen Fonds mit Mitteln zur Katastrophenhilfe, den der Kongress mit 42,6 Milliarden Dollar (38,5 Milliarden Euro) ausgestattet hat. Mehrere Demokraten im US-Senat hatten den Republikaner Trump aufgefordert, einen Notstand auszurufen, um diese Mittel zugänglich zu machen.

Bei der Pressekonferenz trat Trump mit Mitgliedern seiner Coronavirus-Arbeitsgruppe und Vertretern von Unternehmen wie Walmart und Drogerien auf. Obwohl derzeit von allen Seiten soziale Distanz angemahnt wird, verzichtete Trump dabei nicht auf Händedruck und stand dicht an dicht mit seinem Team zusammen.

US-Vizepräsident Mike Pence erklärte, 46 US-Staaten seien vom Coronavirus betroffen. Der Direktor des Nationalen Instituts für Infektionskrankheiten, Anthony Fauci, sagte, die USA hätten noch einen weiten Weg vor sich. „Es wird sehr viel mehr Fälle geben“, sagte er. Bei einer Anhörung im Kongress am Donnerstag hatte Fauci offenbart, dass das amerikanische Gesundheitssystem insbesondere mit Blick auf die Testmöglichkeiten nicht wirklich auf das ausgerichtet sei, was derzeit gebraucht werde. „Es ist eine Schwäche, geben wir's zu.“

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