TU Wien-Team gewann Hacker-Wettbewerb
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"Am Ende war es wie bei einem Fußballmatch", beschreibt Christian Platzer vom SecLab am Institut für Rechnergestützte Automation der TU Wien die Stimmung an der Uni beim diesjährigen iCTF. Die Stimmung war bis zum Schluss angespannt, denn das Wiener Team „We_0wn_Y0u“ konnte sich nur ganz knapp gegen das russische Team "More Smoked Leet Chicken" durchsetzen.
Insgesamt versuchten rund 1000 Sicherheitsspezialisten aus Deutschland, Kanada, USA, Russland und vielen weiteren Ländern im Rahmen des iCTF-Wettbewerbs gegenseitig in ihre Rechner-Systeme einzubrechen und ihre eigene Infrastruktur vor den Attacken der anderen zu schützen. "Jeder startet mit einem vorgegebenen Rechner-Image zur selben Uhrzeit. Danach hängt alles von dem Wissen und den Fähigkeiten der einzelnen Teams ab", erklärt Platzer gegenüber der futurezone.
Starke Konkurrenz
Das Wiener Studententeam, das aus 20 Teilnehmern der Lehrveranstaltung "Advanced Internet Security" plus Lehrbeauftragten bestand, konnte sich damit zu Beginn und am Ende gegen die Konkurrenz durchsetzen. „Die Russen wurden in den letzten Minuten dann offenbar nervös – wir haben zum Glück die Nerven behalten“, meint Platzer.
"Natürlich wurde auch in unsere Rechner eingebrochen. Einer wurde sogar einmal komplett lahmgelegt. Dann muss man sich Lösungen überlegen, wie man seine Services besser absichern kann", erzählt der Lehrende Platzer. Zusätzlich gab es zudem noch kleine Rätselaufgaben zu lösen. Man musste etwa versteckte Dateien finden, um virtuelles Geld einzusammeln.
Praxiserfahrung
Für die Studenten ist ein derartiger Wettbewerb zugleich eine wichtige Praxiserfahrung. „Rein akademische Analysen über Hacker-Attacken sind nur die eine Seite – man kann eine ganze Menge lernen, wenn man das theoretische Wissen in der Praxis gegen exzellente Gegner einsetzen muss“, fügt Platzer hinzu.
Für die "akademischen Hacker" ist der iCTF eine dieser Möglichkeiten, ihr Wissen unter Beweis zu stellen und gegen Gegner einzusetzen. Der Bewerb, der einer der größten Wettbewerbe dieser Art ist, wird jährlich von der Universität von Santa Barbara (USA) organisiert, die den Aufgabenbereich jedes Jahr neu festlegt. Die Gruppe „We_0wn_Y0u“ bekommt für ihren Sieg nun ein Preisgeld von 2000 US-Dollar und darf beim Hacker-Bewerb DefCon CTF mitmachen.
In den letzten Jahren schnitt das Team der TU-Wien nicht so gut ab. Der letzte - und zugleich erste - Sieg bei der iCTF konnte im Jahr 2006 eingefahren werden. "Dieses Mal haben wir uns wieder besonders gut darauf vorbereitet", verrät Platzer.
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