"Urbane Seilbahnen sind Verkehrsmittel der Zukunft"
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In Brighton in Großbritannien wurde dieser Tage mit dem i360 der weltweit dünnste Aussichtsturm der Welt eröffnet. Die vertikale Seilbahn-Konstruktion stammt dabei vom in Frankreich ansässigen Unternehmen Poma und dem Zulieferer Sigma, die sich auf den Bau von Kabinen im Bereich von Seilbahnen spezialisiert haben. Die Firmen sind Teil der Leitner-Gruppe mit Sitz in Telfs in Tirol. Die futurezone traf Vorstand und Geschäftsführung beim Besuch in Großbritannien, um über die Zukunft des Seilbahngeschäfts zu sprechen.
"i360 ist ein Vorzeige-Objekt"
„Das ist es, worum es geht: Nicht in der Vergangenheit zu leben und etwas Neues, Innovatives schaffen. Ohne Veränderung geht es nicht und dazu braucht man oft Mut, etwas neu zu denken.“ Das Projekt in Brighton brauchte insgesamt 13 Jahre vom ersten Konzept bis zur Eröffnung und sowohl das Glas in der Kabine als auch die vertikale Seilbahn-Konstruktion in 138 Meter Höhe sind etwas Besonders, etwas Einzigartiges.
Seilbahnen für urbanen Raum
Dass etwas so lange dauert, ist bei Projekten aus dem Hause Leitner normalerweise nicht der Fall. „Wir haben Seilbahn-Projekte, da vergehen von der Vertragsunterzeichnung bis zur Eröffnung nur 13 Monate“, sagt Seeber. Neben dem Seilbahn-Geschäft rund um das Ski-Business, das seit Jahren stagniert, ist für die Firma das Geschäft im urbanen Raum immer wichtiger geworden. „Seilbahnen in der Stadt haben großes Potenzial“, sagt der Geschäftsführer Martin Leitner.
Wegzeit wird verkürzt
Doch dies ist nur eines von mehreren Projekten in Südamerika. In Mexico City entsteht derzeit eine sechs Kilometer lange Seilbahn über der Stadt. Zwei neue Kabinenbahnen sollen zukünftig in Ecatepec de Morelos einen Beitrag zur Lösung der Verkehrsprobleme in Mexiko City leisten. Der Weg für die Menschen verkürzt sich damit von einer dreiviertel Stunde auf eine Fahrtzeit von knapp 20 Minuten. Die Seilbahn wird zudem wie in Kolumbien direkt an das Verkehrssystem angeschlossen sein. „Das Projekt ist gerade in Umsetzung, wird aber noch 2016 fertig sein“, sagt Seeber.
Neben Südamerika setzte die Firma auch Projekte in Malaysia, Macau, oder Ankara in der Türkei um. „Natürlich sind wir auch weiterhin von Projekten in Skigebieten abhängig, aber die urbane Nutzung von Seilbahnen hilft uns, die Stagnation im Wintersportgeschäft auszugleichen“, sagt Leitner. „Die Kernkompetenz nimmt man uns ab, weil wir aus dem Alpenraum kommen“, sagt Seeber. „Allerdings haben wir sehr wohl mit internationaler Konkurrenz zu kämpfen“, so der Geschäftsführer.
"Niemand will ein Seilbahnunglück"
Als europäisches Unternehmen etabliere man aber auch in anderen Ländern europäische Sicherheitsstandards. „Das europäische Seilbahngesetz wird auch außerhalb Europas gut aufgenommen. Dieses Know-How vermitteln wir und Sicherheit bleibt das oberste Gebot“, sagt Seeber. „Ein Seilbahnunglück will schließlich niemand. Das würde für ähnlich schlechte Presse sorgen wie ein Flugzeugabsturz.“ Deshalb fertige man bei der Leitner Gruppe die Hochsicherheitsteile der Seilbahn auch alle hausintern.
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