Eine modifizierte Version des Bradley (hier die Standard-Variante) dient als Zentrale, um die Begleitpanzer fernzusteuern

Eine modifizierte Version des Bradley (hier die Standard-Variante) dient als Zentrale, um die Begleitpanzer fernzusteuern

© US Army

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US-Armee testet ferngesteuerte Kampfpanzer

Sechs Panzer rollen koordiniert Richtung Feind: Aber in nur zwei sitzen Soldaten. Dieses System will die US-Armee ab 2020 testen. In der ersten Phase werden Soldaten in zwei modifizierten Bradley Fighting Vehicles (BFV) vier unbemannte Prototypen auf Basis des M113-Mannschaftstransporters fernsteuern, um abschätzen zu können, wie das System auch im echten Kriegsfall funktioniert. Solange die Fahrzeuge noch nicht im Kampf eingesetzt werden, erhofft sich die Armee, vorab mögliche Probleme ermitteln und behandeln zu können beziehungsweise unterschiedliche Anwendungsmuster zu erproben.

Maschinengewehr inklusive

Jeder der ferngesteuerten Panzer wird mit einem 7,62 mm Maschinengewehr ausgestattet sein, wie die US Armee berichtet. Je ein Panzer wird von zwei Soldaten ferngesteuert (Fahrer und Schütze), die im Passagierbereich des BFVs sitzen. Die BFVs selbst werden regulär von je einem Fahrer und Schützen bedient und sind mit einer 25mm-Kanone ausgestattet. Im Verbund sind dann also zwei BFVs und vier der ferngesteuerten Panzer unterwegs, wobei nur in den zwei Bradleys Menschen sitzen. Die ferngesteuerten Panzer können etwa zur Aufklärung, besonders in urbanen, unübersichtlichen Gebieten, oder zur Flankensicherung eingesetzt werden.

Die Testphase wird sich über die kommenden paar Jahre erstrecken. In der zweiten Phase sollen unterschiedliche Manöver mit sechs Panzern sowie acht leichte und mittelschwere industrielle Roboter-Vehikel getestet werden. 2023 werden mittelschwere und schwere Roboter-Fahrzeuge herangezogen. Ferngesteuerte Kampfvehikel sollen Risiken für Soldaten mindern, wie beispielsweise beim ersten Feindkontakt. Unbemannte Vehikel könnten zudem mehr Nutzlasten mitführen.

Der nächste Schritt wären vollständig autonom agierende Kampfsysteme. Mit Informationen und Plänen dazu hält sich die US-Armee aber noch zurück. Die Forschungen der Air Force sind hier schon etwas weiter. Man plant etwa ein Wingman-System, bei dem Kampfflugzeuge oder Bomber Begleitschutz von Roboter-Jets bekommen.

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