Sicherheit

US-Grenzschutz will Drohnen mit Gesichtserkennung

Eine zentrale Ankündigung von US-Präsident Donald Trump während des Wahlkampfes war es, die Grenze zu Mexiko intensiver zu schützen. Künftig soll dabei auch verstärkt moderne Technik eingesetzt werden, wie The Verge berichtet. Konkret sollen Drohnen eingesetzt werden, die klassischen Consumer-Drohnen ähneln, wie sie unter anderem von DJI oder Parrot eingesetzt werden. Das geht aus Dokumenten des Department of Homeland Security hervor, die im Sommer 2016 verfasst wurden. Dabei werden Unternehmen aufgefordert, sich für die Herstellung entsprechender Geräte zu bewerben. Die Frist der entsprechenden Ausschreibung wurde vergangene Woche nun auf 27. April verlängert. Grund sei laut der US-Regierung das große Interesse der Industrie.

Die gewünschten Fluggeräte sollen dabei klein genug sein, um in einem Pickup-Truck transportiert werden zu können. Außerdem sollen sie so simpel aufgebaut sein, dass sie ein Grenzschutzbeamter innerhalb von fünf Minuten in Betrieb nehmen kann. In den Dokumenten wird außerdem konkret der Begriff “sUAS“ verwendet, das für „Small Unmanned Aircraft System“ steht. Das ist die Bezeichnung für handelsübliche Flugdrohnen, wie sie von Privatpersonen gekauft werden können.

Gesichtserkennung

Laut dem Papier sollen die Geräte mit modernster Technik arbeiten und vollautomatisch zwischen Menschen, Tieren und Fahrzeugen unterscheiden können. Außerdem sollen die Drohnen mit einem Gesichtserkennungssystem ausgestattet sein. Die Behörden wollen so die gescannten Gesichter direkt mit verschiedenen Datenbanken abgleichen können. Die IDENT-Datenbank des Heimatschutzministeriums enthält aktuell über 170 Millionen Fotos und Fingerabdrücke von Nicht-US-Bürgern, die in die USA eingereist sind. Das FBI verfügt sogar über eine Datenbank mit 411 Millionen Fotos. Grenzbeamte könnten so etwa vor gefährlichen Schleusern gewarnt werden, die in der Vergangenheit bereits gewalttätig aufgefallen sind.

Bei der Steuerung der Drohnen werden auch Sprachbefehle genannt. Da Grenzbeamte oft schweres Gerät mit sich tragen müssen, wäre eine freihändige Bedienung demnach hilfreich. Eine der größten Herausforderungen in der Praxis dürfte sein, wie die Drohnen die aufgezeichneten Bilder versenden bzw. übertragen. Ein beträchtlicher Teil der US-Grenze verfügt über keine adäquate Versorgung mit Mobilfunk.

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Thomas Prenner

ThPrenner

Beschäftigt sich mit Dingen, die man täglich nutzt. Möchte Altes mit Neuem verbinden. Mag Streaming genauso gern wie seine Schallplatten. Fotografiert am liebsten auf Film, meistens aber mit dem Smartphone.

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