Warum "The Line" verspiegelt ist: Neue Details zur Sci-Fi-Stadt
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr!
Saudi-Arabiens 500 Milliarden Dollar teures Mega-Stadtprojekt "The Line" ist bekanntlich bereits angelaufen. Das 500 Meter hohe und 170 Kilometer lange Bauwerk ist ein Lebenstraum des Projektleiters Giles Pendleton. Er ist überzeugt, dass aus "The Line" ein Erfolg wird, gibt er gegenüber dem Medium Arabian Business an.
Verspiegelte Wände aus gutem Grund
"Anderswo auf der Welt hätte man politische, finanzielle oder technische Einschränkungen", ist Pendleton überzeugt. Die Ausmaße und das Design der Stadt seien außerdem nicht zufällig gewählt, sondern das Ergebnis von "Forschung und Wissenschaft". Das treffe auch auf die verspiegelten Wände zu.
"Wenn die Stadt schwarz wäre, würde sie zu sehr aus der Landschaft stechen", sagt der Projektentwickler. Mit einer verspiegelten Fassade würde sich "The Line" besser in die Landschaft einfügen. Auch Photovoltaikmodule könnten in die Verspiegelung integriert werden.
Eine Million Einwohner bis 2030
Dennoch soll es innerhalb der Stadt nicht zu finster werden: Die verspiegelten Wände sollen natürliches Licht durchlassen. Die Pflanzen innerhalb der Mauern sollen je nach deren Anforderungen "strategisch" positioniert werden.
"Wir hätten gerne, dass bis 2030 in etwa eine Million Menschen in der Stadt wohnen", sagt Pendleton. Bis dahin müssen aber noch einige Immobilien gebaut werden. Bei "The Line" soll daher eine künstliche Intelligenz bei der Zusammensetzung der modularen Bauteile helfen. Diese werden massenhaft vorgefertigt und müssen vor Ort nur mehr verbaut werden.
Alles in Gehweite
Laut dem saudischen Kronprinz Mohammed bin Salman sollen in der Stadt Parks, Fußgängerzonen, Schulen, Wohnungen und Arbeitsplätze innerhalb von 5 Minuten zu Fuß erreicht werden können. Wer weiter reisen muss, könne auf den Hochgeschwindigkeitszug umsteigen. Dieser soll in 20 Minuten vom einen zum anderen Ende der Stadt gelangen.
Momentan wird an 15 Abschnitten von "The Line" gebaut, wobei als nächster Schritt das Transportsystem eingesetzt werden soll. Straßen oder gar Autos wird es innerhalb der Stadt keine geben. Geplant ist jedoch ein Hafen, der auch von Kreuzfahrtschiffen angefahren werden soll.
Mehr Einwohner als ganz Österreich
Wenn - oder besser falls - die Stadt fertiggestellt werden sollte, sollen 9 Millionen Menschen dort wohnen. Insgesamt nimmt sie dann eine Fläche von 34 Quadratkilometern ein. Zum Vergleich: Das burgenländische Eisenstadt nimmt eine Fläche von etwa 43 Quadratkilometern ein, beherbergt aber nur gut 15.000 Einwohner*innen.
Kommentare