Saudi-Arabien plant 170 Kilometer lange verspiegelte Stadt
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Saudi-Arabien hat Pläne für ein futuristisches Städtebau-Projekt, das auch einem Science-Fiction-Roman entsprungen sein könnte. “The Line” soll eine 170 Kilometer lange Stadt werden, deren Außenseiten in 500 Meter hohe Spiegeln gehüllt ist. Die Breite der Megacity liege demnach bei lediglich 200 Meter.
Das Projekt wird als “Revolution in der Zivilisation” angepriesen. 9 Millionen Bewohner*innen sollen in der Stadt leben, der Flächenverbrauch dafür soll lediglich 34 Quadratkilometer betragen.
Bewohner*innen sollen in 5 Minuten Fußweg all ihre privaten Bedürfnisse erfüllen können. Dank einer modernen Infrastruktur auf Basis einer Hochgeschwindigkeits-U-Bahn soll man von einem zum anderen Ende in 20 Minuten fahren können. Auf Autos könne man so komplett verzichten, wodurch auch keine Emissionen entstehen. Die “Straße” der Stadt soll Fußgänger*innen und Radfahrer*innen vorbehalten sein. Es wurden auch bereits Flugtaxis und Drohnen für die Megastadt bestellt.
Die Energie der Stadt soll zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen stammen. Durch das langgezogene Design haben Bewohner*innen “direkten Zugang” zur umliegenden Natur, wie es heißt.
Projekt NEOM
The Line soll Teil des Projekts NEOM werden, einer Planstadt im Nordwesten des Landes, nahe dem Roten Meer. 500 Milliarden Dollar hat der saudische Kronprinz und Machthaber Mohammad bin Salman dafür budgetiert. Neben “The Line” soll auch noch eine Industriestadt sowie ein Flughafen Teil des Projekts sein. Neom Airport wurde bereits Mitte 2019 eröffnet.
Das Projekt sorgt jedoch auch für Kritik, so wurden bereits Berichte über Zwangsräumungen von alteingesessenen Beduinen in der Gegend bekannt. Abdul-Rahim al-Howeiti, ein Aktivist und Kritiker des Projekts, wurde 2020 getötet, als er sich seiner Festnahme widersetzte.
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