Die Mäuse wurden von der NASA ins All gebracht. (Symbolbild)

Die Mäuse wurden von der NASA ins All gebracht. (Symbolbild)

© APA/AFP/RODRIGO BUENDIA / RODRIGO BUENDIA

Science

Mäuse im All zeigen besorgniserregende Veränderung

Es gibt viele Videos, die zeigen, wie Astronauten und Astronautinnen auf der Internationalen Raumstation ISS schweben, weil dort Bedingungen der Schwerelosigkeit (Mikrogravitation) herrschen. Anders als man vermuten könnte, belasten diese Bedingungen jedoch die Knochen der Raumfahrer besonders stark, und es kommt deshalb zu einem rapiden Abbau der Knochendichte.

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Die NASA will deshalb besser erforschen, wie sich diese Weltraumbedingungen auf irdische Organismen auswirken. Deshalb brachten sie Mäuse auf die Internationale Raumstation ISS, die sie nach einer gewissen Zeit genau untersuchten. Es ist die bislang längste Studie mit Nagetieren der NASA.

Löcher in den Oberschenkelknochen

Nachdem die Nagetiere 37 Tage im Orbit verbracht hatten, wiesen ihre Skelette erhebliche Schäden auf. Im Vergleich zu Mäusen auf der Erde hatten ihre Oberschenkelknochen größere Löcher, besonders an den Stellen, wo auf der Erde besonders viel Gewicht lasten würde. Vor allem an den Enden, dort, wo die Oberschenkelknochen mit dem Hüft- und Kniegelenk verbunden sind, war der Knochenschwund stark. Aber nicht überall war der Abbau so massiv: Der Lendenbereich der Mäusewirbelsäule blieb bemerkenswert intakt.

Knochen von Vergleichstieren auf der Erde (links) wurden mit jenen der ISS-Mäuse (rechts) verglichen.

Knochen von Vergleichstieren auf der Erde (links) wurden mit jenen der ISS-Mäuse (rechts) verglichen.

Fehlende Belastung

Laut den Forschern, die die Ergebnisse der Mäuse in einer Studie zusammengefasst haben, könnte das daran liegen, dass die Mäuse ihre üblicherweise stark strapazierten Knochen nicht genug belasten und es dadurch zu dem Schwund kommt. Auch Mäuse auf der Erde bauen Knochendichte ab, wenn sie sich nicht genug bewegen.

Auch die erhöhte Strahlenbelastung im Weltraum soll etwas zu dem Knochenschwund beitragen. Allerdings scheint sie im Unterschied zur fehlenden Belastung nicht der Hauptgrund für den Schwund zu sein. Denn man konnte anhand der Mäuseknochen sehen, dass die Abnahme der Knochendichte vor allem von innen nach außen stattfand, bei Strahlungsschäden wäre es andersherum - denn die Strahlung würde den Knochen von außen nach innen angreifen.

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Angepasstes Astronauten-Training

Der Knochenschwund betrifft nicht nur Nagetiere im All, sondern auch menschliche Astronauten. Studien zeigen, dass Astronauten bereits in einem halben Jahr einen Knochenschwund erleben können, der auf der Erde im Laufe von Jahrzehnten passieren würde. Im Schnitt verlieren sie im Monat auf der ISS 1 Prozent oder mehr ihrer Knochendichte. Die Mäusestudie liefert nun neue wichtige Hinweise, die den Astronauten helfen würden, wenn sie mit speziellen Fitnessgeräten und Trainings ihre Knochen belasten, um dem Schwund auf diese Weise entgegenzuwirken.

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