Wimdu: Im Web ist noch ein Baumhaus frei
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Es ist nicht das erste Portal, das dieses Geschäftsfeld entdeckt hat, aber eines, dem Internet-Experten zutrauen, sehr erfolgreich zu sein. Zum einen sind es die Hintermänner, die hinter Wimdu.com stehen, denn gegründet wurde das Unterkunft-Portal von den deutschen Samwer-Brüdern, und die haben ein Gespür dafür, wie man im Web Business macht: Marc, Oliver und Alexander Samwer haben 2008 Anteile bei Facebook gekauft und diese im Februar dieses Jahres wieder abgegeben. Zum anderen ist es aber auch das System an sich. „Wir haben weltweit 400 Mitarbeiter und 15 Niederlassungen“, sagt Wimdu-Geschäftsführer Christopher Oster im futurezone-Gespräch. Mittelfristig sollen es 20 bis 30 Büros werden. „Unser Konzept basiert auch darauf, zu den Vermietern einen persönlichen Kontakt aufzubauen.“
Altes Prinzip, neues Konzept
Vom Prinzip her unterscheidet sich Wimdu.com kaum von den anderen, ob sie nun Airbnb oder 9flats.com heißen: Nutzer A stellt eine Wohnung, ein Haus ein und Nutzer B kann die Wohnung oder das Haus mieten, zu einem günstigeren Preis als jedes Hotel. Bei Wimdu setzt man auf den persönlichen Kontakt: Will jemand sein Domizil anbieten, so wird er vom zuständigen Büro kontaktiert. „Wir erklären ihm, was er bei der Beschreibung beachten soll aber auch, wie er ein Foto hochladen kann. Hat er keines bei der Hand oder nur ein schlechtes, so schicken wir – auf unsere Kosten – einen professionellen Fotografen vorbei.“ Der Kontakt mit dem Vermieter erfolge telefonisch oder per E-Mail. Das sei einer der Wimdu-Vorteile – man optimiert das Angebot für den Gastgeber und prüft gleichzeitig seine Seriosität. Oster: „Die Bezahlung erfolgt bei uns vorab, der Vermieter erhält das Geld 14 Stunden nach dem Check-in.“ Die Zahlung wird gestoppt, wenn die Wohnung nicht entsprechend hinterlassen wurde.
Zimmer ab 10 Euro
Eine schöne Wohnung kostet im Schnitt 30 bis 60 Euro pro Tag, die günstigsten Angebote rangieren zwischen 10 und 20 Euro. Es gibt aber auch Unterkünfte für Gruppen, die 100 bis 300 Euro kosten. Die Preise sind abhängig davon, in welcher Stadt man eine Unterkunft sucht – die Vereinigten Staaten, etwa New York, seien teurer als Europa. Oster: „Wir haben auch ausgefallene Sachen im Programm, vom Penthouse mit Harbour-Blick bis zum Schloss oder zur einsamen Insel.“ Diese Angebote kosten im Schnitt 500 bis 1000 Euro/Tag. Aus Wien gibt es jetzt etwa 120 Angebote, auf 500 bis 1000 will man kommen. Auch Salzburg, Innsbruck und die heimischen Skiregionen will man ins Angebot aufnehmen.
Wimdu behält sich 15 Prozent Provision ein, 3 Prozent davon stammen vom Gastgeber, 12 Prozent bezahlt der Gast. Beispiel: Wird auf dem Portal eine Wohnung mit 112 Euro angepriesen, so gehen 97 Euro an den Gastgeber. Eine Versicherung ist bereits in den Kosten integriert.
Ein Stück vom Hotelkuchen
Seine Konkurrenten kennt Oster ganz genau – die Hotelerie. „Ich hoffe, dass wir ihnen ein bis zwei Prozent ihres Geschäfts wegschnappen.“ Das halten die Geldgeber jedenfalls für möglich, denn Wimdu hat – obwohl als Airbnb-Klon bezeichnet – geschafft, 90 Millionen Dollar an Geldmittel aufzutreiben, mit der die globale Expansion vorangetrieben wird.
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