YouTube kämpft mit unangemessenen Suchvorschlägen
YouTube kämpft mit unangemessenen Suchvorschlägen
© REUTERS/Dado Ruvic

Suchfunktion

YouTube schlägt vor, "wie man Sex mit seinen Kindern hat"

Wer auf YouTube bei der Suchmaske bestimmte Phrasen eingibt, bekommt derzeit in vielerlei Fällen verstörende Vorschläge angezeigt. Wie unter anderem Buzzfeed berichtet, schlägt Autocomplete bei Eingabe der Worte "how to have" eine Reihe von pädophilen und Sex-bezogenen Phrasen vor, etwa: "how to have s*x with your kids", "how to have s*x kids" oder "how to have s*x in school" vor.

Viele "S*x-"Ergebnisse

Auch die futurezone konnte die Ergebnisse teilweise reproduzieren, wobei zumindest die offensichtlich pädophilen Phrasen nicht mehr angezeigt wurden. Wie YouTube gegenüber Buzzfeed mitteilte, sei man auf die "schrecklichen Autocomplete-Resultate" hingewiesen worden und habe diese schnell entfernt. Da aktuell immer noch "s*x"-Begriffe topgereiht aufscheinen, dürften die Bemühungen nur teilweise erfolgreich gewesen sein.

Die Häufigkeit von Phrasen, in denen der mit Stern verfremdete Sex-Begriff aktuell vorkommt, deutet auf eine koordinierte Kampagne hin. Durch das wiederholte Suchen nach den besagten Begriffen könnte der Algorithmus durch die Häufigkeit der Anfragen manipuliert worden sein. Auch Google hatte beim Vervollständigen von Suchergebnissen in der Vergangenheit immer wieder mit Problemen zu kämpfen.

Wenn Autocomplete versagt

Noch im Frühling bekamen User bei der Frage "Sebastian Kurz ist" die Vorschläge "schwul" und "Jude" ausgespuckt, während Google bei "Angela Merkel ist" die Begriffe "tot", "wahnsinnig", "Polin", "schwanger" und "verheiratet" ausspuckte. Damals sicherte Google auch zu, künftig auf vorgeschlagene Begriffe zu verzichten, die als sexuelle Beschimpfung, Hassrede oder als Bedrohung bestimmter Gruppen empfunden werden können. Auch anstößige Wörter und Phrasen sollten nicht mehr vorgeschlagen werden.

Warum der Algorithmus beim Google-Tochterkonzern YouTube nun dennoch versagte, ist derzeit noch unklar. Auch die Hintergründe - sollte die Kampagne bewusst lanciert worden sein - liegen noch im Dunkeln. YouTube hatte zuletzt heftige Kritik, auch von Anzeigenkunden erfahren, da deren Werbung neben Home-Videos von Kindern in Unterwäsche angezeigt wurden, die noch dazu mit Hunderten pädophilen Kommentaren versehen waren.

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Martin Jan Stepanek

martinjan

Technologieverliebt. Wissenschaftsverliebt. Alte-Musik-Sänger im Vienna Vocal Consort. Mag gute Serien. Und Wien.

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