"Zynisch": US-Elektromüll-Studie unter Beschuss
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr!
„Dass solche Berichte aus den USA kommen, überrascht mich kaum, zumal die USA sich bis heute geweigert haben, die Basler Konvention zu unterzeichnen, welche die Ausfuhr gefährlicher Exporte in Drittstaaten kontrolliert“, meint der in Ghana beheimatete Anane in einer ersten Reaktion gegenüber der futurezone. Dem Journalisten zufolge, der sich dem Kampf der Elektromüll-Problematik in seiner Heimat verschrieben hat (die futurezone berichtete), würden eindeutige Beweis-Fotos und –Videos von Elektromüll existieren, der von hochrangigen US-Bundesbehörden in Ghana abgeladen worden sei.
Propaganda-Maschinerie
US-Medien wie Bloomberg würden mit
Auch bei der österreichischen Umweltorganisation Südwind, die sich des Themas ebenfalls seit mehreren Jahren widmet und die betroffenen Länder für Recherchezwecke selbst
Zwar gebe es in Westafrika durchaus einen Second-Hand-Handel mit Elektrogeräten. Im Falle Nigerias könnten in der 17-Millionen-Einwohner-Stadt Lagos aber gerade einmal 15.000 Personen ihren Lebensunterhalt mit der Reparatur von derartigen Geräten verdienen. Als größtes Problem der Müll-Exporte gilt auch weiterhin, dass diese zumeist als wiederverwertbare Gebraucht-Geräte deklariert seien, obwohl der Großteil der importierten Stückzahlen in Wahrheit kaum oder nicht funktionstüchtig seien.Südwind zufolge importiert Nigeria im Jahr über 1,2 Millionen Tonnen an Elektrogeräten, von denen 70 Prozent Second-Hand-Ware bzw. Elektroschrott sind. Zwar würden in Nigeria wie auch in Ghana informell organisierte Sammlungen stattfinden, dass diese aber einer ordnungsgemäßen Verwertung zugeführt werden, sei zweifelhaft. „Vieles dieser Sammlungen landet leider auf illegalen Deponien ohne entsprechende Sicherheitsmaßnahmen, was zu einer massiven Schädigung der Gesundheit der Menschen und der Umwelt vor Ort führt“, sagt Zanella.
Auch sie kritisiert, dass die USA noch immer nicht das Basler Übereinkommen unterzeichnet haben und so die gesetzlichen Grundlagen verhinderen, mit der die Ausfuhr von Elektroschrott bekämpft und verboten werden können.
- Elektromüll-Sorge laut neuer Studie übertrieben
- Elektromüll in Afrika: "Es ist apokalyptisch"
- FairPhone: Fair-Trade-Handy ohne Ausbeutung
- "Blut-Handys": Fair Trade bleibt Utopie
- Europäischer Elektromüll verseucht Afrika
Kommentare