Farpoint und Prey: Die PS4-Highlights im Frühling
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Im Vorjahr stand der PSX-Event in München ganz im Zeichen der Playstation VR. Schließlich konnten zum ersten Mal in Europa viele der Starttitel ausprobiert werden. Heuer gab es kein eindeutiges Motto und bis auf Farpoint auch keinen Playstation-Exklusiv-Titel, der vorab für viel Aufsehen sorgte. Vielleicht hat auch deshalb Sony den Third-Party-Entwicklern mehr Platz gewährt, um ihre Games zu zeigen.
Prey
Das Highlight der PSX 2017 war Prey vom Entwickler Bethesda. Im Hands-on konnte ich die ersten 30 Minuten des Games anspielen. Das First-Person-Spiel setzt auf wenige Gegner, die aber überraschend auftauchen. Zu Beginn kann man sich nur mit einem Schraubenschlüssel wehren, später kommt eine Glue Gun hinzu, die die abstrakten schwarzen Wesen kurz einfriert. Echte Waffen, wie Schrotflinte und Pistole, gibt es auch, allerdings ist die Munition dafür stark begrenzt.
Der eigene Charakter steuert sich eher träge, während die Feinde flink und schwer zu treffen sind. Zusammen mit der Munitionsknappheit wird dadurch ein Gefühl von Unterlegenheit erzeugt. Durch das Einsammeln von Upgrade-Kits können die Waffen später aufgerüstet werden. Mit Schrott, Zigarrenstummeln, Bananen und anderen Materialen die herumliegen, können bei Recyclern Medikits und andere hilfreiche Gegenstände hergestellt werden.
Am besten beim Hands-on von Prey hat mir die Stimmung gefallen. Die verwüstete und menschenleere Raumstation war unheimlich und erzeugte eine ähnlich beklemmende Stimmung, wie man sie von den ersten Schritten in Rapture von Bioshock kennt. Nicht gefallen hat mir das Back-Tracking: Ich musste eine Lobby durchqueren um eine Zutrittskarte zu finden, dann wieder durch die Lobby um zu einem Büro zu kommen, in der wieder die Zutrittskarte zu einem anderen Büro war, das auf der anderen Seite der Lobby zu finden war.
Erster Eindruck: Ein stimmiges Bioshock im Weltraum. Prey erscheint am 5. Mai für PS4, Xbox One und PC.
Farpoint
Farpoint ist Sonys kommendes Highlight für PS VR. Es gilt als der erste echte Virtual-Reality-Shooter für die PS4. Gespielt wird mit dem PS VR Aim Controller, der ein Gewehr darstellen soll. Der Zeigefinger der rechten Hand ist am Abzug, der Daumen auf dem rechten Analogstick. Rundherum sind vier vergrößerte Aktionstasten, die gut zu erfühlen und drücken sind. Damit wird in Farpoint Waffe gewechselt und nachgeladen. Der Nachteil dabei: Laufen und Waffe wechseln gleichzeitig ist nicht möglich.
Die linke Hand hält den Aim Controller vorne, ähnlich wie bei einem Gewehr mit Frontgriff. Der Daumen der linken Hand liegt am linken Analogstick. Es gibt noch eine große, flache Aktionstaste, mit der in Farpoint der Raketenwerfer abgefeuert wird.
Gesteuert wird wie bei einem traditionellen Shooter. Mit dem linken Analogstick dreht man sich, mit dem rechten bewegt man sich. Das Umsehen passiert durch Kopfbewegungen mit der VR-Brille. Gezielt wird mit dem Aim Controller wie mit einer richtigen Waffe. Man muss den Controller zum Kopf heben, um durch das Visier zu zielen. Das Zielen mit beiden Augen geöffnet, wie man es mit einem echten Sturmgewehr mit Rotpunktvisier machen würde, ist hier nicht uneingeschränkt möglich, da Doppelbilder entstehen. Um präzise zu zielen, musste ich ein Auge schließen.
Beim Hands-on wurde Farpoint im Stehen gespielt. Da man aber ohnehin die Bewegungen mit den Analogsticks steuert, sollte auch ein Spielen im Sitzen möglich sein. Das wäre auf Dauer wahrscheinlich auch angenehmer. Zumindest ich fühle mich im Stehen mit PS VR am Kopf nicht völlig sicher. Schwindlig wurde mir zwar nicht, bei einigen schnellen Manövern im Spiel mit Sidesteps im Rückwärtsgehen fühlte ich mich aber kurz wackelig auf den Beinen.
Farpoint macht aber einen rechten guten Job um die Reisekrankheit-ähnlichen Symptome zu vermeiden. Das Level im Hands-on war eher eng und die Feinde, Käfer-ähnliche Aliens, greifen zwar schnell an, aber alle von vorne. Flotte Drehungen sind also kaum nötig.
Erster Eindruck: Alien-Käfer in VR mit dem Aim Controller abschießen macht Spaß. Die Frage ist, ob das fertige Spiel abwechslungsreich genug ist, um zu mehreren Stunden Spielzeit zu motivieren. Farpoint und der Aim Controller erscheinen am 17. Mai für PS4.
Starblood Arena
In dem PS-VR-Shooter liegt der Fokus auf Multiplayer. Ähnlich wie bei den Klassikern Descent oder Forsaken fliegt man mit Raumschiffen durch das Level, sammelt Power Ups auf und versucht möglichst viele Feinde dabei abzuschießen.
Obwohl sich das Raumschiff ständig dreht und man sich sehr schnell umsehen und Richtung wechseln muss, kam beim Hands-on kein Übelkeitsgefühl auf. Sony betont sogar, dass bei Starblood Arena besonders darauf geachtet wurde, dass die Gamer nicht die VR-Krankheit bekommen.
Gezielt wird durch die Blickrichtung, gesteuert wird mit dem normalen PS4-Controller. Da die Hauptwaffe nicht überhitzt, fliegt man eigentlich dauerschießend durch das Level und sieht einfach alles an, was ein feindliches Raumschiff sein könnte. Die Grafik ist eher simpel gehalten. Dadurch bleibt die Framerate stabil.
Erster Eindruck: Und noch ein VR-Raumschiff-Arena-Shooter. Belohnungen um das Raumschiff aufzurüsten und mehrere Spielmodi sollen für Abwechslung sorgen. Anhand des Hands-ons bin ich skeptisch, ob das ausreicht. Starblood Arena erscheint am 12. April.
Ace Combat 7 Skies Unknown
Aufgrund von Eintönigkeit hatte ich die Ace-Combat-Serie schon vor Jahren abgeschrieben. Durch PS VR bekommt das Luftkampfspiel aber einen neuen Reiz. Im Hands-on startet man mit einer F16 von einem Flugzeugträger aus, um den Luftraum zurückzuerobern.
Da das Cockpit fast die Hälfte des Bildausschnitts einnimmt, ist man so immer geerdet. Selbst bei waghalsigen Luftmanövern, wie Fassrollen im Sturzflug mit schnellen Blickwechseln, konnte ich kein Schwindelgefühl provozieren, was mich positiv überrascht hat.
Gesteuert wird mit dem normalen PS4-Controller. Sind die feindlichen Flugzeuge in Reichweite, kann man sie durch Ansehen als Ziel für die Raketen erfassen. Die Möglichkeit sich durch PS VR schnell im Cockpit umzusehen, erleichtert erheblich das Aufspüren und Verfolgen der Feinde in den Dogfights. Der Nachteil: Durch die niedrige Auflösung in VR erkennt man die feindlichen Kampfjets meist kaum – statt einer SU-34 hätte ich auch Wetterballone vom Himmel holen können.
Erster Eindruck: Es müssen nicht immer Raumschiffe sein - Virtual Reality belebt für mich das Genre der Luftkampfspiele wieder. Allerdings scheint Namco noch nicht so ganz daran zu glauben. Ace Combat 7 wird nämlich nur ein paar Missionen bieten, die VR-kompatibel sind. Laut einem Vertreter von Namco vor Ort werden das voraussichtlich fünf Missionen mit einer Gesamtspielzeit von etwa drei Stunden sein. Ace Combat 7 erscheint 2017 für PS4, Xbox One und PC.
Star Trek Bridge Crew
Die längsten Wartezeiten gab es bei Star Trek Bridge Crew vom Spielehersteller Ubisoft. Dabei schlüpfen vier Spieler in die Rollen der Brückenbesatzung eines Raumschiffs der Föderation. Mit der PS VR sieht man sich auf der Brücke und zwischen den Steuerpulten um. Mit den Move-Controllern werden die virtuellen Hände bewegt, um Schalter, Knöpfe und Schaltflächen zu bedienen.
Im Vergleich zu früheren Hands-ons waren bei den Stationen deutlich mehr Bedienelemente. Durch einen Tastendruck kann eine Overlay-Beschriftung für die teilweise unmarkierten Schalter eingeblendet werden. Die Konsolen und Steuerelemente bei einigen Stationen sehen jetzt moderner aus. Vom Stil her ist es eine Mischung aus TOS und TNG.
Die höhere Anzahl an Funktionen macht das Gameplay etwas stressiger, was durchaus positiv ist. Bei früheren Hands-ons war das Spiel schon fast zu simpel, was wahrscheinlich bald zu Langeweile geführt hätte.
Erster Eindruck: Die gesteigerte Komplexität macht das Spiel spannender. Bei den bisherigen Hands-ons machte das Zubrüllen von Kommandos einen großen Reiz aus, da man tatsächlich nebeneinander saß. Beim normalen Spiel wird man aber nur online verbunden sein und ins Headset reden. Hier muss sich noch zeigen, ob das „wir sind alle im selben Boot“-Gefühl so auch entsteht. Star Trek Bridge Crew erscheint am 30. Mai für PS4 und PC.
PS VR Adventures
Sony testet eine PS4-App für 360-Grad-Videos. Zur Auswahl standen eine Snowboard-Fahrt in den Alpen oder ein gemächlicher Drohnenflug über die Berge. Ich habe mit das Snowboard-Video angesehen.
Ob PS VR Adventures ein reales Produkt wird, welche Videos es enthalten wird und wie viel die Videos kosten werden, ist noch offen.
Dirt 4
Das Rennspiel von Codemasters wurde ohne VR, aber mit Rennsessel und Force-Feedback-Lenkrad gezeigt. Eine der Neuerungen ist, dass Rallye-Etappen vom Spiel generiert werden können. Dazu gibt man mit einem Schieberegler die gewünschte Länge und Komplexität an. Jetzt noch Tageszeit und Wetter wählen, und los geht es. So kann man immer wieder neue Strecken fahren, anstatt nur den offiziellen Rallye-Strecken.
Ob Dirt 4 die PS VR unterstützen wird, ist noch offen. Wenn, dann wird die Funktion wahrscheinlich per Patch nachgeliefert. Das Spiel erscheint am 9. Juni für PS4, Xbox One und PC.
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