Hover Junkers ist eines der besten Launch-Games von HTC Vive
Hover Junkers ist eines der besten Launch-Games von HTC Vive
© Jover Junkers

Virtual Reality

Games für HTC Vive im Test: Von Must-Have bis Mittelmaß

In Steam sind über 110 Spiele verfügbar, die das Virtual-Reality-Headset HTC Vive

(hier geht es zum Test)
unterstützen. Aufgrund der kurzen und kurzfristigen Leihstellung von Vive konnte ich leider nicht alle Games testen. Kostenlose Demos, Spiele und VR Experiences wurden zwar für den Vive-Test ausprobiert, sind hier aber nicht näher beschrieben. Als Neo-Vive-Besitzer wird man ohnehin alles herunterladen und testen, das gratis ist. Kleiner Tipp: Die "Abbots Book"-Demo sollte man unbedingt ausprobieren.

VR-Spiele sind in der Bibliothek im Steam-Client in einem eigenen Abschnitt namens „SteamVR“ zu finden. Im Steam-Shop wurde bei den Spielen ebenfalls eine eigene Kategorie „Virtuelle Realität“ eingerichtet. Wählt man diese an, muss noch der Suchfilter Oculus Rift deaktiviert werden, damit nur Vive-taugliche Games gelistet werden. In der Spielebeschreibung ist rechts zu sehen, ob die Eingabe mit den Vive-Controllern oder Maus und Tastatur erfolgt und ob stehend oder sitzend gespielt wird.

Die Spiele

Auffällig ist, wie hoch die Preise der VR-Games derzeit sind. Das erinnert an die Einführung von Apples iPad, als iPad-Spiele das Mehrfache von ihren iPhone-Gegenstücken kosteten.

Die besten Spiele im Test sind in der folgenden Liste oben zu finden. Die „meh“- und „muss nicht sein“-Spiele danach sind in keiner bestimmten Reihenfolge sortiert. Neben den Titeln ist der Preis in Euro angegeben (Stand 22.4.2016).

Audioshield, 19,99 Euro

Audioshield ist das derzeit beste Spiel für Vive. Es ist ein Rhythmus-/Musik-Spiel. Entweder wählt man einen eigenen Song aus oder einen aus der Websuche. Die Beats des Songs fliegen in der Form von blauen und roten Kugeln auf den Spieler zu, die mit Schilden - blau links und rot rechts - abgewehrt werden müssen.

Das klingt zwar simpel, ist aber unglaublich spaßig und süchtig machend. In meinen besten Songs bin ich in eine Art Flow gekommen, meine Körperbewegungen passten sich dem Spiel und der Musik an. Lässt man andere das Spiel spielen, kann man das Phänomen ebenfalls beobachten. Einige beginnen regelrecht zu tanzen dabei, andere singen mit den Songs mit, während sie die Beatkugeln blocken.

Je höher der Schwierigkeitsgrad, desto genauer stimmen die Beatkugeln mit den Beats des Songs überein. Songs mit wenig BPM (Beats pro Minute) sind einfacher als Songs mit einem hohen BPM-Wert. Audioshield kann aber prinzipiell mit allen Liedern, von Bach über Weather Girls bis Sir Mix-A-Lot, gespielt werden.

Fazit: Audioshield ist ein absolutes Must-Have. Wäre es ein Arcade-Game in Spielhallen, würde man sich wahrscheinlich das Gehalt in Münzen auszahlen lassen. Audioshield ist zwar körperlich anstrengend, aber einfach gut. Es macht süchtig, weil man hören, sehen und erleben will, wie der nächste Song in dem Virtual-Reality-Spiel umgesetzt wird. Wermutstropfen: Das Spiel hat noch einen Bug. Im Test stürzte es bei jedem Start drei bis vier Mal ab. Läuft Audioshield mal, stürzt es nicht mehr ab.

Vanishing Realms, 19,99 Euro

Mit Vanishing Realms habe ich die meiste Zeit am Stück in der virtuellen Realität verbracht. Es ist ein Mittelalter-Fantasy-Spiel, das nahezu alles richtig macht. Die zwei Controller stehen für die beiden Hände. Anfangs hält man nur Fackeln, später Schild, Schwert, Zauberstab und Bogen – oder eine Kombination daraus. So kann man etwa mit zwei Schwertern oder Schild und Zauberstab gegen die Monster kämpfen.

Am meisten Spaß hatte ich in den Kämpfen mit Schwert und Schild. Links blocken und dann die Öffnung in der Verteidigung des Gegner nutzen, um zuzuschlagen. Oder meinen Größenvorteil nutzen und von rechts oben am Schild vorbei in die Schulter des Skeletts stechen. Aber auch das Bogenschießen war lustig. Ich bin hinter einem Stein gestanden und habe mich nur zur Seite gebeugt, um aus der Deckung heraus einen fliegenden Feuermagier zu beschießen. Vorsicht bei kleinen Spielflächen: Im Test habe bin ich mit dem Controller ein oder zwei Mal gegen die Wand gestoßen, weil ich etwas zu energisch dem Feind nachgestellt habe.

Die Fortbewegung über weitere Strecken erfolgt per "Blinking". Mit etwas Übung lernt man auch sich so im Kampf zurückzuziehen, indem man den Controller etwa hinter dem Rücken hält und die entsprechende Taste drückt. Auch das Ausweichen von Feuerbällen und Schlägen von großen Gegnern wird so einfacher. Zwischen den Kämpfen gibt es kurze Erkunden-Elemente und einfache Mini-Rätsel.

Fazit: Vanishing Realms ist ein Must-Have. Nach 100 Minuten ist der Spaß zwar vorbei, aber das ist er wert. Die Zeichentrick-ähnliche Optik stört nicht wirklich, da es ohnehin ein Fantasy-Spiel ist.

Hover Junkers, 31,99 Euro

Hover Junkers ist die VR-Evolution eines First-Person-Shooters. Ich stehe auf einem Hovercraft und platziere noch schnell Deckungen, bevor ich den Revolver in die rechte und die Steuereinheit in die linke Hand nehme und Richtung Gegner schwebe. Einen Moment später taucht schon ein feindliches Hovercraft auf und hält frontal auf mich zu. Ich weiche zur Seite aus, drehe mich um, lege den Rückwärtsgang ein und kann so dem Piloten in den Rücken schießen. Ein dritter Spieler mischt sich ein, ich ducke mich hinter einer Metallplatte, nehme die Schrotflinte in die linke Hand, feuere blind drei Schüsse über die Deckung und zeige den Einmischer gleichzeitig mit der rechten Hand den Mittelfinger: das ist Hover Junkers.

Man braucht zwar ein paar Minuten, bis man die Steuerung des Hovercrafts verstanden hat, dann geht es aber ordentlich ab. Das Verstecken hinter Deckungen, indem man sich in der realen Welt duckt, kriecht und vorbeugt, sorgt für ein sehr intensives Spielerlebnis. Kämpfe gegen manche Spieler können minutenlang dauern, andere sind in Sekunden vorbei – je nachdem wie geschickt sich die Kontrahenten anstellen.

Besonders lustig ist der Team-Modus, bei dem je zwei Spieler auf einem Hovercraft sind. Man wechselt sich mit dem Steuern ab, feuert sich gegenseitig an oder macht einfach nur Blödsinn mit Handgesten.

Fazit: Hover Junkers ist ein Must-Have für Vive, selbst wenn man mit Multiplayer-Shootern sonst nicht allzu viel anfangen kann. Das Spiel könnte noch etwas Feinschliff gebrauchen, das Nachladen per Touchpad am Controller ist manchmal etwas eigenwillig. Im Test konnte nur mit den Grafikeinstellungen Medium ruckelfrei gespielt werden, für das High-Preset sollte der Rechner eine GTX 980 Ti-Grafikkarte verbaut haben.

Space Pirate Trainer, 14,99 Euro

Mit einer Laserwaffe in jeder Hand stehe ich in der Mitte einer Arena. Rundherum tauchen schwebende Drohnen auf. Anfangs schieße ich sie noch locker ab, spätere Wellen schießen zurück. Mit etwas Übung habe ich das Timing raus und schaffe es, einigen Schüssen mit eleganten Schritten zur Seite auszuweichen.

Space Pirate Trainer reduziert First-Person-Shooter auf das Wesentliche, nämlich das Schießen. Übrig bleibt ein Dual-Lightgun-Shooter mit etwas Bewegungsspielraum, aber ohne Herumlaufen oder -fahren in Levels.

Fazit: Space Pirate Trainer gehört zu den Must-Haves und ist auch eines der Spiele, mit denen Neulinge von Virtual Reality überzeugt werden können. Mit 14,99 Euro ist es, gemessen am Umfang, etwas teuer, das Spiel ist aber noch in der Early-Access-Phase und soll laufend erweitert werden. Geplant sind unter anderem Boss Fights, mehr Waffen und eventuell ein Online-Koop-Modus.

Universe Sandbox 2, 22,99 Euro

Ich stehe mitten im Universum und sehe tiefenentspannend zu, wie der Mars mit der Erde kollidiert. Sanfte Zen-Musik begleitet das gleißende Aufleuchten des Zusammenpralls. Trümmer schweben langsam ins Universum davon, wie Glühwürmchen in der Nacht.

Universe Sandbox 2 hat etwas Meditatives. Dabei ist es egal, ob man ein eigenes Sonnensystem kreiert, die vorgefertigten Konstellationen und Ereignisse betrachtet oder ausprobiert, was passiert, wenn man einen Tennisball mit millionenfacher Lichtgeschwindigkeit auf den Mond schießt.

Die Umlaufbahnen der Himmelskörper werden korrekt berechnet. Man kann Planeten terraformen, schwarze Löcher und Supernovas entstehen lassen oder zusehen wie die Erde langsam einfriert, wenn man sie weiter von der Sonne entfernt.

Fazit: Universe Sandbox 2 ist ein episches Sandbox-Game. Es ist unglaublich schön zum Anschauen, auch wenn man keine wissenschaftliche Experimente vornimmt oder Planeten explodieren lässt. Wer ein bisschen Kreativität oder Sehnsucht zu den Sternen übrig hat, sollte Universe Sandbox 2 eine Chance geben.

Tilt Brush, 27,99 Euro

Mit Tilt Brush malt man mit flachen Werkzeugen im dreidimensionalen Raum. Es ist schwer zu beschreiben, aber es macht Spaß sich kreativ auszutoben, indem man in drei Dimensionen, rund um einen herum, der Kreativität freien Lauf lässt. Es ist eine Mischung aus moderner und plastischer Kunst, nur eben virtuell.

Mit einer Hand wird der Pinsel geschwungen, mit der anderen werden die Werkzeuge und Farben ausgewählt. Tilt Brush ist intuitiv und bietet VR-Laien einen leichten und angenehmen Zugang in die virtuelle Realität.

Fazit: Tilt Brush liegt derzeit HTC Vive kostenlos bei (Stand 22.4.2016), wobei es so viel Spaß macht, dass man dafür auch den eher hohen Preis zahlen würde. Deprimierend ist nur, wenn ich in der Showcase-Funktion sehe, wie gut andere User in 3D malen können. Dagegen wirkt meine „Nächtlicher Wald vor Bergen mit Fluss und Wasserfall, in der gerade ein Blitz einschlägt und einen Baum anzündet“-Landschaft wie Kinder-Gekritzel.

Cloudlands: VR Minigolf, 19,99 Euro

In dem Spiel gibt es 18 Minigolf-Löcher. Per Patch soll ein Editor nachgereicht werden, um eigene Kurse zu erstellen und diese mit anderen zu teilen. Ein Online-Mehrspieler-Modus soll ebenfalls nachgereicht werden. Es gibt einen lokalen Mehrspieler-Modus, das Herumreichen des Headsets samt jedes Mal neu justieren ist aber mühsam.

Einige der Minigolf-Bahnen sind klassisch. Manche haben Elemente, die in der realen Welt nicht möglich wären, ohne aber übertrieben zu wirken. Weite Strecken legt man auf den Minigolf-Bahnen per Blinking-Funktion zurück. Dazu wird die Taste gedrückt gehalten und mit dem Cursor der Ort markiert, zu dem man sich beamen möchte.

Das restliche Spiel ist selbsterklärend: Korrekt zum Ball stehen, Controller wie einen Putter halten und gefühlvoll draufhauen. Wie beim echten Minigolf kann bereits eine Nuance zu viel oder zu wenig Schwung das Einlochen verhindern, ebenso wie wenn der Putter etwas zu schräg gehalten wird. Das kann zwar manchmal frustrierend sein, macht aber insgesamt Spaß.

Fazit: Cloudlands: VR Minigolf ist eines der Spiele, mit denen man Virtual-Reality-Neulinge in die Materie einführen kann. Es macht Spaß und hat einen hohen Wiederspielwert, da man das virtuelle Minigolf-Können perfektionieren möchte. Hat man zumindest ein wenig Interesse an Minigolf, ist dieser Titel ein Must-Have für Vive-Neubesitzer.

TheBlu, 9,99 Euro

TheBlu ist strenggenommen kein Spiel, sondern eine VR-Experience. Es stehen drei Unterwasser-Szenarien zur Auswahl. Man kann am Meeresboden ein paar Schritte machen und die Fische und andere Wasserbewohner betrachten. Die einzige Form der Interaktion ist das Verscheuchen kleinerer Fische mit Handbewegungen.

Grafisch ist TheBlu top. Da es keine Lernphase benötigt, ist es ein "Showpiece" und für Virtual-Reality-Neulinge ein eindrucksvoller Einstieg in die Welt von Vive.

Fazit: Der größte Kritikpunkt an TheBlu ist der Preis. Es wirkt mehr wie ein Tech-Demo und diese sind üblicherweise gratis. Da es aber immerhin drei Unterwasser-Szenarien gibt, wären 4,99 Euro ein angemessener Preis. Dennoch sollte man für TheBlu den Zehner investieren – einfach nur, weil das 360-Grad-Fisch-Kino schön zum Anschauen ist.

The Gallery - Episode 1, 27,99 Euro

Die erste Episode von The Gallery ist die Virtual-Reality-Weiterentwicklung eines Point-and-Click-Adventures. Aus der First-Person-View bewegt man sich mittels Blinking fort, sammelt Audiokassetten ein, die Hinweise zum Lösen der Rätsel geben und löst diese dann hoffentlich auch.

Das Spiel ist optisch eines der Highlights für Vive, benötigt aber dementsprechend viel Leistung. An einigen Stellen im Spiel kam es zu Rucklern und Flimmern – ich musste mich durch die Grafikeinstellungen durchprobieren, bis ich diese Probleme in den Griff bekommen habe.

Auch wenn die Grafik für Vive gut ist, ist sie immer noch in Vive – das heißt, Details sind weniger gut sichtbar als bei Spielen auf einem guten Monitor. Dadurch kann man schon mal Gegenstände übersehen und verbringt deshalb unnötig viel Zeit mit Suchen. Gut gelöst ist das Inventory. Man greift mit dem Vive-Controller über die Schulter zum Rücken, um den Rucksack hervorzuholen und Gegenstände daraus in die Hände zu nehmen.

Fazit: The Gallery ist schön anzusehen. Mit nur 60 bis 90 Minuten Spielzeit ist es aber relativ kurz, einen echten Wiederspielwert gibt es nicht. Das gemächliche Rätsel- und Such-Gameplay ist Geschmackssache. Sucht man verzweifelt nach neuem Vive-Content, kann man The Gallery ausprobieren.

Carpe Lucem - Seize The Light VR, 14,99 Euro

Bei dem Rätselspiel muss ein Lichtstrahl zu bestimmten Zielen gelenkt werden. Das Prinzip ist von diversen Mobile Games bekannt. Anfangs sind diese Rätsel nur auf einer Ebene, später aber im gesamten virtuellen Raum. Spiegel müssen etwa positioniert werden, damit das Licht quer durch die Spielfläche zur anderen Seite gelenkt wird, ein Ziel trifft und von dort wieder woanders hin umgelenkt wird.

Fazit: Carpe Lucem sieht gut aus und ist ein sanfter Einstieg in die VR-Welt. Wer Rätselspiele mag, kann diesem eine Chance geben. Wer mit Denksport und Games wie „Where‘s my Water“ bisher nichts anfangen konnte, wird auch Carpe Lucem langweilig finden.

Final Approach, 22,99 Euro

Erinnert ihr euch noch an das Mobile Game Flight Control? Final Approach ist die Virtual-Reality-Version davon. Man zeichnet mit dem Controller die Flugbahn für Flugzeuge und Hubschrauber, damit diese sicher landen können. Die Betonung liegt auf sicher: Sind die Kurven und Sinkflüge zu steil für die jeweilige Maschine, crasht das Flugzeug.

Dazwischen gibt es Mini-Games, bei denen man auf der Startbahn aus der First-Person-View Möwen vertreibt oder brennende Flugzeuge löscht. Der fliegende Wechsel zwischen der Gott-ähnlichen Außenperspektive, in denen die Flugzeuge winzig sind, und der First-Person-View, in der die Maschinen wiederum riesig erscheinen, ist faszinierend.

Fazit: Die dritte Dimension macht Final Approach komplexer als Flight Control. Die Mini Games sind anfangs nett, können aber vom Haupt-Gameplay störend ablenken. Die Grafik hat einen gewissen Micro-Machines-Charme. Wer Flight Control mochte, sollte Final Approach eine Chance geben. Wer Vive gekauft hat, um in der virtuellen Realität Action zu erleben, wird möglicherweise vom statischen Gameplay von Final Approach enttäuscht sein.

#SelfieTennis, 19,99 Euro

Ein Tennis-Spiel, bei dem man mit sich selbst spielt. Sobald man den Ball getroffen hat, wechselt man automatisch zur anderen Seite und spielt den Ball zurück. Der LSD-Look wird durch Publikum ergänzt, das Tennisbälle als Köpfe und Wolken als Kleidung trägt.

Es können mehr Zuschauer gespawnt und abgeschossen oder mit dem Racket herumgeschlagen werden. Wer will kann noch mit der Selfie-Stange ein Foto davon machen und es gleich twittern.

Fazit: Tennis für Solisten ist eine nette Idee, nutzt sich aber schnell ab. Gemessen am Umfang ist das Game um gut 10 Euro zu teuer.

Adventure Time: Magic Man’s Head Games, 4,99 Euro

Das Spiel ist ein Plattformer, der im Sitzen mit einem normalen Game-Controller anstatt des Vive-Controllers gespielt wird. Es war eines der Spiele, bei dem mir am Anfang mulmig wurde, was an den automatischen Kamerafahrten lag. Man gewöhnt sich aber daran und nach 30 Minuten ist das Spiel ohnehin vorbei.

Man steuert Jake und Finn, hüpft ein wenig und verprügelt lebendig gewordene Sandwiches und Elfen. Die einzig echte Integration von VR ist, dass man gelegentlich auf Flaggenmasten schauen muss, damit sich Jake daran fest hält und Finn über Abgründe hinweg zieht.

Fazit: Das Game ist nett, weil die Perspektive so wirkt, als würde man Spielzeug zuschauen. Gameplay-technisch ist es aber nichts Besonderes und 30 Minuten Spielzeit ist ziemlich kurz. Selbst für Adventure-Time-Fans ist das Game verzichtbar.

Elite Dangerous, 26,99 Euro

Die Weltraum-Simulation ist eines der wenigen vollwertigen Spiele, die bereits vor Vive erschienen sind und jetzt das Headset unterstützen. Das Game hat viele Fans, was aber nicht am Vive-Support liegt. Gespielt wird im Sitzen. Je nach Sitzposition entstehen Grafikfehler, weil man entweder zu hoch im Cockpit sitzt oder zu tief und so im Körper des Pilotenmodells versinkt.

Schriften sind kaum lesbar, selbst wenn man sich vorbeugt. Beim Starten ist das Spiel öfters abgestürzt. Einmal im Weltraum kann schnell das Gefühl von Reisekrankheit entstehen, wenn man sich nicht auf einen bestimmten Punkt konzentriert. In Dogfights klappte das recht gut, weil ich mich ständig umgesehen und versucht habe den Feind zu orten.

Fazit: Elite Dangerous ist ein gutes Game, aber noch nicht für Vive geeignet. Besitzt man es bereits, kann man es gerne mal mit Vive ausprobieren. Nur für Vive sollte man es nicht kaufen, da der Support für das VR-Headset noch sehr fehlerhaft ist. Außerdem sieht Elite Dangerous auf einem richtigen Monitor viel besser aus als mit Vive.

The Collider 2, 9,99 Euro

In dem Spiel wird ein Raumschiff mit sehr hoher Geschwindigkeit durch enge Korridore gesteuert. Wird Vive dafür verwendet, wird das Schiff durch Kopfbewegungen gesteuert, um den Hindernissen auszuweichen.

Fazit: Ein brauchbares Reflex-Spiel, allerdings nicht für Vive. Das Steuern durch Kopfbewegungen wirkt unsinnig. Hat man sowieso vor, das Spiel zu kaufen, kann man es mit Vive ausprobieren. Nur für Vive zahlt es sich aber nicht aus.

Descent: Underground, 27,99 Euro

Das Spiel ist ein Remake eines Klassikers. Es war eines der ersten coolen LAN-Party-Shooter, der nicht Doom oder Quake im Namen stehen hatte. Bei Descent: Underground steuert man ein Raumschiff durch Korridore, mit 360-Grad-Bewegungsfreiheit. Das Gameplay ist sehr flott, besonders im Mehrspieler-Modus macht es Spaß.

Mit Vive hört sich der Spaß aber schnell auf. Gespielt wird im Sitzen, die schnellen Bewegungen, vor allem zu den Seiten hin, sorgen für ein mulmiges Gefühl in der Magengegend, dass bei mir auch nach mehreren Minuten Spielzeit nicht gänzlich verschwinden wollte. Außerdem gibt es ein paar Ruckler im Spiel, die diesen negativen Effekt zusätzlich forcieren.

Fazit: Gutes Spiel, aber nicht für Vive. Vielleicht wird es mit Patches später brauchbarer für Virtual Reality. Derzeit ist der Kauf aber nicht zu empfehlen, wenn man gezielt Games für Vive sucht.

Fantastic Contraption, 36,99 Euro

Hierbei handelt sich um ein Physik-Spiel. Man muss Maschinen bauen, um ein rosa Ding zum Zielbereich zu bringen. Ob man einen Panzer, ein Auto, ein Katapult oder einen Roboter bastelt, bleibt der eigenen Kreativität überlassen.

Man bewegt sich auf der Spielfläche um die Maschine herum, zieht der virtuellen Hauskatze die Bausteine aus dem Körper, skaliert die Elemente und setzt sie zusammen. Die eigenen Kreationen können gespeichert und mit anderen geteilt werden. Insgesamt gibt es 50 Levels zu bewältigen.

Fazit: Fantastic Contraption ist ganz nett, aber Virtual Reality ist für so ein Physik-Spiel eher ein Bonus. Es trägt nicht wesentlich zum Gameplay bei, da man damit nur die Maschine baut, die dann selbstständig Richtung Ziel rollt. Das könnte man mit einer Maus genauso machen. Dafür ist der Preis einfach zu hoch. Gut, dass das Spiel derzeit HTC Vive kostenlos beiliegt (Stand 22.4.2016).

Job Simulator, 27,99 Euro

In der fernen Zukunft haben Roboter die Jobs der Menschen übernommen. Um zu wissen, wie es damals war, kann man einen vier Berufen im Job Simulator nachspielen. Statt menschlicher Kunden schweben Roboter ins Diner, den Supermarkt, die Werkstatt oder durch die Bürogänge.

Dem Spieler werden der Reihe nach Aufträge gestellt, wie etwa bestimmte Gerichte zu kochen oder einen Slushie zu supersizen, bevor er verkauft wird. Das Setting hat einen gewissen Charme, die simple Grafik passt dazu.

Fazit: Job Simulator wirkt wie ein etwas größeres Demo, um den Umgang mit Vive und der virtuellen Realität zu lernen. Job Simulator liegt derzeit HTC Vive kostenlos bei (Stand 22.4.2016). Müsste man es um die 27,99 Euro kaufen, die es auf Steam kostet, wäre es das nicht wert. Pro Job ist man gut 30 Minuten beschäftigt und das Gameplay bleibt immer gleich: Gegenstand aufnehmen, wohin legen, Knopf drücken, Gegenstand woanders hinlegen. Müsste man es bezahlen, wäre es nur zu empfehlen, wenn man simple Games sucht, um Freunde und Bekannte erleben zu lassen, wie Virtual Reality mit Vive funktioniert.

La Peri, 9,99 Euro

La Peri ist eher eine Experience als ein Spiel, das auf einem Theater-Stück basiert. Entsprechend künstlerisch ist der Ansatz, die Grafik ist eine Mischung aus Kulisse und Special Effects.

La Peri war im Test leider nicht ganz spielbar, da die Spielfläche zu klein war. Das Element zum Fortfahren in der Geschichte war außerhalb des Spielbereichs und La Peri bietet kein entsprechendes Scaling. Anderen Reviews zufolge ist die Experience nach gut zehn Minuten vorbei.

A Legend of Luca, 19,99 Euro

In diesem Roguelike Game in einem mittelalterlichen Fantasy-Szenario kämpft man sich durch Räume, um Monster zu besiegen und neue Waffen zu finden. Das Game erfordert eine große Spielfläche, um es so zu spielen, wie es der Entwickler gedacht hat: Aus der First-Person-View.

Ist die Spielfläche zu klein, werden die Räume hinunter skaliert und man sieht sie aus der isometrischen Perspektive – so, als würde man ein Brettspiel spielen. Das ist sehr mühsam, da man ständig hinunter schauen muss, was mit dem schweren Vive-Headset schnell unangenehm wird. Zu Beginn des Spiels kann der Raum nach oben geschoben werden, um das Hinunterschauen zu kompensieren, aber wirklich gut schaut das bei einem kleinen Raum nicht aus.

Fazit: Der Entwickler empfiehlt eine Spielfläche mit der Größe 4 x 2,35 Meter. Kommt die eigene Spielfläche nicht zumindest in die Nähe dieser Empfehlung, sollten die 19,99 Euro lieber in ein anderes VR-Spiel investiert werden.

Light Repair Team #4, 7,99 Euro

Und noch ein Rätselspiel, bei dem Licht in eine bestimmte Richtung gelenkt werden muss. Optisch weniger spannend als Carpe Lucem.

Fazit: Wenn man in ein VR-Rätsel-Spiel investiert, bei dem eine Verbindung von Punkt A zu Punkt B hergestellt werden muss, sollte man Carpe Lucem den Vorzug geben.

Marble Mountain, 9,99 Euro

Aus einer isometrischen Perspektive wird eine Murmel, über Hindernisse hinweg, zum Ziel gelenkt. Das Spiel wird im Sitzen mit einem normalen Gamepad gespielt.

Vive hat hierbei keinerlei Nutzen, außer, dass einem durch die automatische Kameraführung übel wird. Die Dubstep-Hintergrundmusik hilft nicht gerade gegen dieses Gefühl anzukämpfen.

Fazit: Ein nettes Roll-Geschicklichkeitsspiel, Vive und Virtual Reality braucht es dazu aber nicht. Vive bietet bei Marble Mountain keinen Mehrwert.

Quar: Battle for Gate 18, 19,99 Euro

Quar ist ein rundenbasiertes Strategiespiel. Hier kämpfen Ameisenbären in einem Erster-Weltkrieg-Setting gegeneinander. Wie üblich werden die Einheiten über ein Hexagon-Schlachtfeld bewegt. Jede Einheit kann sich einmal bewegen und einmal angreifen oder eine Spezialfähigkeit nutzen.

Es gibt ein Deckungssystem, wenn die Moral der Einheit aufgrund von Beschuss den Tiefpunkt erreicht, flüchtet sie aus der Deckung. Ungewöhnlich ist, dass der Zug für jede Einheit separat beendet wird. Man muss sich also überlegen, mit welcher Einheit man zuerst zieht, damit der Gegner nicht am anderen Ende des Schlachtfelds einen Vorteil hat, weil dort eine Gruppe Ameisenbären-Soldaten ungeschützt im freien Feld stehengelassen wurde.

Fazit: Quar hat einen interessanten Look, der an Tabletop-Spiele erinnert. Sich am Schlachtfeld hinzusetzen, um die Soldaten aus der Nähe zu betrachten, ist zumindest zu Beginn interessant. Ansonsten bietet Vive keinen Mehrwert – das Spiel könnte genauso mit einer Maus, vorm PC sitzend, funktionieren. Wer einen Vorgeschmack darauf will, wie Virtual Reality zukünftig für Strategiespiele genutzt werden kann, kann bei Quar zugreifen.

Unseen Diplomacy, 2,99 Euro

Das Spiel wurde damals als Vive-Demo für die Game City 2015 entwickelt und aufgrund der hohen Nachfrage auch auf Steam veröffentlicht. Im Grunde ist es ein vier-minütiges VR-Erlebnis. Das Besondere ist, dass das Level-Layout so gestaltet wurde, dass der Spieler immer das Gefühl hat sich weiterzubewegen, obwohl er sich immer in der Spielfläche aufhält.

Leider erfordert das Game die maximale Größe der Spielfläche: 4 x 3 Meter. Ist das nicht vorhanden, kann es nicht gespielt werden, da virtuelle Bedienelemente außerhalb der Spielfläche sind. Hat man den Platz, kann man die 3 Euro ruhig investieren. Zwar hat man selbst nicht viel davon, aber VR-Neulinge können damit gut in die virtuelle Realität hineinschnuppern.

Water Bears VR, 9,99 Euro

Und noch ein Puzzle-Spiel. Diesmal muss Wasser zu Wasserbären geleitet werden, indem Röhren und andere Elemente platziert werden. Die Puzzles sind in der Mitte des Raumes, man geht in der virtuellen Realität herum und sieht es sich von allen Seiten an. Die bunte Knuddeloptik betont, dass es sich hierbei um ein Casual-Game handelt.

Fazit: Der Entwickler empfiehlt eine Spielfläche von 3 x 3 Metern, es hat aber auch mit dem Testszenario mit 2,3 x 1,9 Metern geklappt. Abgesehen davon ist es „just another puzzle game in virtual reality“. Wer für Puzzle-Games am Smartphone zahlt, wird sicher auch kein Problem haben für ein Vive-Spiel 10 Euro auszugeben.

Hier geht es zum Test von HTC Vive

Disclaimer: HTC Vive wurde von HTC für einen befristeten Zeitraum zum Testen zur Verfügung gestellt. Der Asus ROG G20CB Gaming-PC (1999 Euro) wurde für den Zeitraum des Tests freundlicherweise von Media Markt zur Verfügung gestellt.

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Gregor Gruber

Testet am liebsten Videospiele und Hardware, vom Kopfhörer über Smartphones und Kameras bis zum 8K-TV.

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Gregor Gruber

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