Little Nightmares angespielt: Kinder-Horror für Erwachsene
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Jeder hat wohl einen bestimmten Alptraum aus seiner Kindheit, der ihn bis heute verfolgt. Seien es nun Hände, die nachts unter dem Bett heraus nach einem greifen und in die Finsternis ziehen, ein nicht enden wollender Fall von einem Hochhaus oder ein plötzlicher Angriff von Spinnen - die Kreativität von Kindern macht oftmals selbst Erwachsenen Angst.
Ebendiese Kreativität will sich nun der schwedische Entwickler Tarsier Studios, der für seine Arbeit an der Reihe „Little Big Planet“ und „Tearaway Unfolded“ bekannt wurde, zunutze machen. Im düsteren Platformer, der zuvor als „Hunger“ bekannt war, schlüpft der Spieler in die Rolle von Six, einem kleinen Mädchen, das sich durch ein voller Alpträume gefülltes Schiff kämpfen muss.
Ein gelber Regenmantel in kalter Tristesse
Das Spiel beginnt in einer eigentlich harmlosen Umgebung: Einem Kinderzimmer. Die Einrichtung wirkt normal, neben einem großen Bett sind auf dem Fußboden etwas Spielzeug sowie ein alter brauner Reisekoffer zu finden. Auffällig ist jedoch, dass im Vergleich zu Six alles riesig ist. Sie muss springen, um es an die Bettkante zu schaffen. Auch um den Türgriff zu erreichen, braucht sie Hilfsmittel. So kann der Spieler den Koffer nach vorne ziehen, um diesen als Sprungplattform zu verwenden. Außerhalb des Zimmers wartet dann die Finsternis auf sie.
Glücklicherweise trägt sie ein Feuerzeug bei sich, das etwas Licht spendet. Sobald man springt oder schneller läuft, geht das Feuer jedoch aus und muss neu entzündet werden. Nach dem noch relativ fröhlichen Kinderzimmer zeigt sich bereits in den ersten Räumen danach, dass das Schiff ein wenig fröhlicher Ort ist. Der Grafikstil ist kalt, düster und teilweise bewusst bieder - die einzige wahre Farbe kommt von Six, die stets einen knallgelben Regenmantel trägt. Optisch fühlt man sich an Animationsfilme wie „Coraline“ erinnert, aber auch die Erfahrung aus „Little Big Planet“ lässt sich sowohl im Grafikstil als auch der Steuerung erkennen.
Gefährlicher Koch
Nach einer kurzen Fahrt mit dem Lift begegnet der Spieler bereits seinem größten Gegner: „The Chef“. Dieses Schweine-ähnliche Monster ist offenbar der Koch auf dem Schiff und dabei stets in der Küche und den Lagerräumen unterwegs, um dort nach Zutaten zu suchen. Auch Six kann zu einer Zutat werden, wenn sie von ihm entdeckt wird. Daher ist es empfehlenswert, ihn vorsichtig zu umschleichen. Das ist oft schwieriger als gedacht, denn der Koch ist trotz seines zähen Tempos rasch beim Umdrehen und überrascht Six so beim Vorbeischleichen. Er mag absurd aussehen, doch seine Präsenz ist bereits aufgrund seiner gewaltigen Größe unheimlich - Six hat keine andere Option als Weglaufen und selbst hier muss sie eine ordentliche Portion Glück haben.
Perfekt für „Limbo“- und Tim-Burton-Fans
„Little Nightmares“ hat eine gewisse Form von Gänsehaut ausgelöst, die ich seit „Limbo“ nicht mehr verspürt habe. Mit einem unverwechselbaren Stil, der ebenso gut aus der Feder von Tim Burton stammen könnte, und einfach verständlichen Spielmechaniken hat die Demo selbst einen Jump’n’Run-Skeptiker wie mich überzeugt. Nun bleibt zu hoffen, dass der Rest des Spiels ebenso gelungen ist wie die Demo. „Little Nightmares“ soll im Frühjahr 2017 für PlayStation 4, PC und Xbox One erscheinen.
Disclaimer: Die Pressereise zur Gamescom wird vom Österreichischen Verband für Unterhaltungssoftware (ÖVUS) bezahlt.
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